Wie kann Europa angesichts globaler Unsicherheiten ein attraktiver Standort für Unternehmen und Investoren bleiben? Bei den Europäischen Notarentagen wurde genau diese Frage in den Mittelpunkt gerückt. Der Tenor war eindeutig: Wenn Europa wirtschaftlich stark bleiben will, muss es – auch als Kontrapunkt gegenüber anderen Wirtschaftsräumen – Rechtssicherheit priorisieren, Bürokratie abbauen und Digitalisierung vorantreiben – mit dem Notariat als Teil der Lösung, welches das in Umsetzung bringen kann.
Am 24. und 25. April 2025 fanden in Salzburg die Europäischen Notarentage statt – ein hochkarätiges Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern aus EU-Mitgliedstaaten, darunter zahlreiche Persönlichkeiten des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission, Notariatskammern, der Justiz sowie namhafte Wissenschaftler:innen. Im Zentrum der diesjährigen Veranstaltung stand die Wettbewerbsfähigkeit Europas – und die Frage, wie der europäische Wirtschaftsraum auch in geopolitisch herausfordernden Zeiten durch eine bewusste Stärkung der Rechtssicherheit und Rechtsstaatlichkeit attraktiv bleiben kann.
Wirtschaft braucht einen stabilen Rechtsrahmen
Laut einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage fordern 32 Prozent der EU-Bürger:innen mehr politischen Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaft und Industrie. In Zeiten globaler Krisen, angespannter Staatshaushalte und wirtschaftlichen Herausforderungen gepaart mit hoher Inflation wächst der Druck – und Reformen werden zunehmend dringlich. Eine zentrale Voraussetzung für unternehmerisches Wachstum ist ein rechtlich stabiler Rahmen.
„Rechtsstaatlichkeit und Rechtssicherheit sind Grundvoraussetzungen für wirtschaftliches Wachstum“, erklärte Prof. Dr. Monika Köppl-Turyna. „Ein stabiler Rechtsrahmen ist insbesondere für entwickelte Märkte entscheidend, die nicht rein über niedrige Kosten konkurrieren können.“
Auch Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin Auer von der Universität Salzburg betonte die Bedeutung verlässlicher Strukturen: „Ein Wirtschaftsstandort ist nur so attraktiv wie die Vorhersehbarkeit seines Rechtssystems. Investoren setzen auf Stabilität – alles andere führt zu Risikoabschlägen. Notarinnen und Notare genießen das nötige Vertrauen.“
Hier setzt das Notariat an: Als unabhängige und unparteiliche Instanz ermöglicht es durch seine Instrumente der Streitvermeidung schnellere, effizientere und rechtssichere Verfahren. Die Entlastung der Justiz ist dabei kein Nebeneffekt, sondern ein klarer Standortvorteil: Weniger Verzögerungen, niedrigere Kosten und höhere Planungssicherheit – Faktoren, die gerade für Unternehmen essenziell sind.
Entbürokratisierung & Digitalisierung als Standortvorteil
Ein besonderer Fokus der Notarentage lag auf der Entbürokratisierung – nicht als politisches Schlagwort, sondern als konkretes Handlungsfeld. Das österreichische Notariat nimmt hier bereits eine Vorreiterrolle ein: Als „One-Stop-Shop“ begleiten Notar:innen Unternehmen durch komplexe Verwaltungsprozesse – von der Gründung über gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen bis hin zu internationalen Transaktionen.
„Notarinnen und Notare beraten, beurkunden – auch digital, übermitteln elektronisch und stehen im direkten Austausch mit den Behörden“, so Dr. Michael Umfahrer, Präsident der Österreichischen Notariatskammer. „Damit bündeln wir mehrere Schritte in einem einzigen Verfahren – unkompliziert, effizient und mit gewohnter rechtlicher Qualität.“ Gerade für Start-ups, KMUs und grenzüberschreitend tätigen Unternehmen ist dieser Zugang ein entscheidender Vorteil.
„Die Politik in Europa ist gefordert, wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen“, so Umfahrer weiter. „Das Notariat kann dabei ein entscheidender Teil der Lösung sein – durch die effiziente Abwicklung von Verfahren, die Nutzung digitaler Technologien und den Aufbau eines soliden rechtlichen Fundaments.“ Dr. Sonnenschein meint in diesem Zusammenhang „Es ist wichtig, Notar:innen einzubinden, da sie durch den direkten Kontakt mit Unternehmen deren Probleme und Bedürfnisse kennen. Außerdem sind sie bereits heute ein Beschleuniger der Digitalisierung. Somit sind sie für die EU ein wichtiger Ansprechpartner.“
Appell aus Salzburg: Europa braucht den Ausbau von Rechtssicherheit und Rechtsstaatlichkeit
Die Notarentage in Salzburg sendeten ein klares Signal: Das Notariat ist bereit, aktiv weitere Verantwortung zu übernehmen – bei der Erweiterung des Gerichtskommissariats, der Stärkung wirtschaftsfreundlicher, rechtssicherer Strukturen und der Sicherung eines stabilen, zukunftsfähigen Binnenmarkts.
„Der Beitrag des Notariats zur Rechtssicherheit ist essenziell für die Attraktivität des Standorts Europa“, resümierte Univ.-Prof. Dr. Georg Kodek, Präsident des Obersten Gerichtshofs. „Effiziente Verfahren, verlässliche Register und unabhängige Beratung machen den Unterschied für Unternehmen – heute mehr denn je.“
Die Impulse aus Salzburg sind eindeutig: Europa braucht ein klares Profil als starker Standort der Rechtssicherheit, das grenzüberschreitendes Wirtschaften durch hohes Vertrauen und Stabilität erleichtert, Bürokratie abbaut und Investitionen anzieht. Gerade im globalen Wettbewerb ist dies vor dem aktuell herausfordernden Umfeld von hoher Bedeutung. Das moderne Notariat bietet dafür praxiserprobte Lösungen: effizient und rechtssicher – online wie analog.
Über das Notariat
Österreichweit bieten 536 Notar:innen unabhängige, unparteiliche sowie unbürokratische Dienstleistungen in verschiedenen Rechtsbereichen, darunter persönliche Vorsorge, Immobilienrecht und Unternehmensgründungen. Die Leistungen reichen von der Errichtung eines Testaments über den Kauf einer Immobilie bis zur Gründung eines Unternehmens. Dabei stehen Rechtssicherheit und Transparenz im Mittelpunkt. Die Arbeit zeichnet sich durch höchste Sorgfalt, Vertraulichkeit und Fachkompetenz aus – für eine individuelle und lösungsorientierte Beratung in rechtlichen Angelegenheiten. Digitale Services sorgen für eine flexible und effiziente Abwicklung.
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