Rankweil (OTS) – Andreas Ermacora verabschiedet sich als langjähriger Präsident des Österreichischen Alpenvereins und blickt optimistisch in die Zukunft des Vereins. Als höchste Auszeichnung der Republik wurde Ermacora im Rahmen der Hauptversammlung des Österreichischen Alpenvereins in Rankweil von Bundesminister Rauch das Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Gerald Dunkel-Schwarzenberger tritt mit 1.1.2024 die Nachfolge als Präsident des Österreichischen Alpenvereins an.
Eine Ära geht zu Ende: 31 Jahre lang war Andreas Ermacora Mitglied des Präsidiums des Österreichischen Alpenvereins, davon zehn Jahre als ehrenamtlicher Präsident. Bei der Hauptversammlung in Dornbirn 1992 übernahm Ermacora die Präsidentschaft: „Aus ein paar Sitzungen am Anfang wurden im Laufe der Zeit durchschnittlich 400 bis 500 Stunden pro Jahr, und das fast nebenbei: Besprechungen und Telefonate, Termine mit Politikern, unzählige Besuche bei den Sektionen“, blickt Andreas Ermacora zurück. Knapp 300 Sitzungen und 30 Generalversammlungen später geht Ermacora in den Präsidentenruhestand.
Das viele Herzblut hat sich gelohnt: Die Zahl der Mitglieder hat sich in dieser Zeit mehr als verdreifacht, von 227.000 (31.12.1991) auf 725.000 (31.12.2022). Ermacora erklärt das so: „Es ist uns gelungen, ein riesiges Angebot für den Einzelnen zu schaffen, verbunden mit einem moderaten Mitgliedsbeitrag. Die Publikationen, die Hüttenermäßigungen, die Versicherung, die Alpenvereinsjugend, die Kurse. Nicht zuletzt das Standing des Vereins als große Naturschutzorganisation hat zu einer breiten Akzeptanz in der Bevölkerung geführt.“
Insgesamt, so Ermacora weiter, sei der Österreichische Alpenverein ein Verein der Superlative mit hunderttausenden Mitgliedern, mit einer glaubwürdigen Vereinspolitik, mit einer finanziell soliden Struktur und vor allem mit tausenden Funktionärinnen und Funktionären, die ihre Freizeit, ihr Wissen, ihr Können und ihr Geschick in den Dienst des Vereins stellen. „Es sind die Menschen, die den Verein prägen“, betont der scheidende Präsident, „all jenen möchte ich herzlich danken.“
Ermacora selbst wurde bei der Hauptversammlung 2023 eine große Ehre zuteil: Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch verlieh ihm das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.“
Neuer Präsident im Alpenverein: Gerald Dunkel-Schwarzenberger
Mit Ende 2023 legt Andreas Ermacora sein Amt als Präsident des Österreichischen Alpenvereins zurück. Sein Nachfolger wird ab 1.1.2024 der studierte Umweltökonom Gerald Dunkel-Schwarzenberger, seit 2008 Vizepräsident des Österreichischen Alpenvereins, langjähriger Bundesjugendleiter und Tourenführer. Seine bisherigen Schwerpunkte Raumplanung und Naturschutz sowie sein leidenschaftliches Engagement für die Themen Jugend und Inklusion werden ihn auch im Präsidium begleiten. „Auf den Verein kommen große Herausforderungen zu, neben den Themen Schutzhütten und alpiner Naturschutz auch unsere ambitionierte Klimastrategie, mit der wir uns verpflichtet haben, bis 2033 klimaneutral zu werden“, so Gerald Dunkel-Schwarzenberger. „Solche Wege lassen sich nur gemeinsam gehen, und der Alpenverein mit seinen über 725.000 Mitgliedern wird sich auch in Zukunft seiner Verantwortung als gewichtige Stimme der Gesellschaft nicht entziehen.“
Vertrauensvoller Blick in die Zukunft
Gerade in unruhigen Zeiten könne ein Verein ein wertvoller Anker der Stabilität sein und helfen, Herausforderungen mit Gleichgesinnten zu meistern, so Ermacora. Und blickt trotz aller Krisen zuversichtlich in die Zukunft: „Ich wünsche mir, dass die Menschen weiterhin an den Ideen und Werten des Alpenvereins festhalten. Die Kameradschaft im Bergsport, die Kompetenz in Sicherheitsfragen und vor allem der Schutz unserer Natur müssen im Vordergrund stehen, denn das macht den Alpenverein authentisch. Es ist wichtig, einen respektvollen Umgang zu pflegen, sowohl intern als auch in der Öffentlichkeit. Und dort Position zu beziehen, wo es notwendig ist.
Auch Clemens Matt, Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins, äußerte sich zum Wechsel des Präsidenten: „Die Anerkennung, die Andreas Ermacora heute erhalten hat, ist ein Beweis für seine hervorragende Arbeit und seinen unermüdlichen Einsatz für unseren Verein. Wir sind ihm zutiefst dankbar für alles, was er geleistet hat. Gleichzeitig blicken wir mit Zuversicht auf die kommende Ära unter der Präsidentschaft von Gerald Dunkel-Schwarzenberger. Mit seiner Expertise und seinem Engagement sind wir für die kommenden Herausforderungen bestens gerüstet.“
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