Das Weihnachtsgeschäft ist für den Parfümerie- und Drogerieeinzelhandel in Wien von großer Bedeutung: Bis zu 10 Prozent zusätzlich zum üblichen Monatsumsatz werden im Dezember erzielt.
„Kosmetikprodukte sind zu Weihnachten beliebter denn je“, erklärt Helmut Bogner, Obmann des Landesgremiums Parfümerie- und Drogerie-Einzelhandel in der Wirtschaftskammer Wien. Laut der aktuellen Umfrage verschenken 32 Prozent der Wienerinnen und Wiener heuer Kosmetik und Parfums. „Damit überholen Lippenstift, Parfüme & Co das Buch als beliebtestes Geschenk.“
Neben Produktgeschenken sind Kosmetik-Gutscheine besonders beliebt, zeigen die Umfrage-Ergebnisse: Kosmetik-Gutscheine gehören zu den drei meistverschenkten Gutschein-Kategorien. „Die große Nachfrage bei den Kundinnen und Kunden sorgt dafür, dass die Branche nach Weihnachten und im Januar mit zusätzlichen Einnahmen durch die Einlösungen rechnen kann“, so Bogner.
Hohe Relevanz des Weihnachtsgeschäfts für den Wiener Parfümerie- und Drogeriehandel
„Das Weihnachtsgeschäft zeigt nicht nur die anhaltende Beliebtheit von Kosmetikprodukten, sondern ist auch essenziell für die Branche“, betont Bogner. Kosmetikartikel sind sowohl bei großen Marken als auch bei kleineren Fachhändlern besonders gefragt. „Für viele Händler ist diese Phase entscheidend für ihre wirtschaftliche Stabilität. Wir sehen eine wachsende Nachfrage und eine langfristige Verschiebung hin zu einem stärkeren Fokus auf Wohlbefinden und Lifestyle.“ Der Dezember ist traditionell ein umsatzstarker Monat. „Die hohe Nachfrage nach Kosmetik- und Wellnessprodukten unterstreicht die Relevanz dieser Zeit. Zudem sind Kosmetika äußerst beliebte Last-Minute-Geschenke“, erklärt Bogner. Bisher zeigen sich die Händler zufrieden mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft, auch wenn die gestiegenen Betriebskosten die Margen spürbar belasten.
Der „Lipstick-Effekt“ als Erfolgsfaktor
Ein zentraler Treiber des Erfolgs ist der sogenannte „Lipstick-Effekt“. In unsicheren Zeiten greifen Menschen verstärkt zu erschwinglichem Luxus, der den Alltag verschönert. Produkte wie Parfums, Make-up-Sets und Wellness-Artikel sind daher nicht nur beliebte Geschenke, sondern auch Symbole für Zuwendung und Wohlbefinden. „Unsere Branche hat diesen Trend erkannt und bietet hochwertige, gleichzeitig aber leistbare Luxusprodukte an“, so Bogner.
Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts für die Branche
„Die Wienerinnen und Wiener legen Wert darauf, mit ihren Geschenken persönliches Wohlbefinden zu fördern und etwas von Herzen zu schenken“, sagt Bogner. „Der Trend hin zu mehr Fokus auf Wohlbefinden und Lifestyle wird auch in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen, da sich Menschen gerade in stressigen Zeiten bewusst kleine Auszeiten vom Alltag gönnen möchten.“
Die Nachfrage in der Weihnachtssaison umfasst ein breites Spektrum von luxuriöser Hautpflege über exklusive Parfums bis hin zu Spa-Sets. Männer greifen bevorzugt zu klassischen Geschenken wie Parfums oder hochwertigen Pflegeprodukten für ihre Partnerinnen. Frauen hingegen wählen oft Make-up-Sets, Badezusätze oder Duftkerzen für Freundinnen und Familie. Limitierte Geschenksets, die verschiedene Produkte kombinieren, erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit, da sie eine umfassende Verwöhnerfahrung bieten.
Kosmetika und Parfümerie werden häufig vor Ort gekauft, da persönliche Beratung, das Testen von Düften und das unmittelbare Erleben der Produkte wichtige Faktoren für die Kaufentscheidung sind, die online nur schwer ersetzt werden können. „Vor Ort wird man beraten, kann riechen, eine passende Auswahl treffen“, so Bogner. Dennoch ist der Online-Handel bei Marken-Produkten stärker, da Kunden hier gezielt nach bekannten Artikeln suchen können, während im stationären Handel vor allem das Erlebnis und die individuelle Beratung im Vordergrund stehen.
Über den Wiener Parfümerie- und Drogerie-Einzelhandel
Das Wiener Landesgremium für Parfümerie- und Drogerie-Einzelhandel vertritt rund 730 Mitgliedsbetriebe, die etwa 180 Lehrlinge ausbilden. Die Branche beschäftigt in Wien rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzielt einen geschätzten Jahresumsatz von etwa 500 Millionen Euro.