Im Rahmen des diesjährigen BÖTM Top-Seminars, das gleichzeitig das letzte unter diesem Namen war, da sich der Bund Österreichischer Tourismusmanager in das Destinations-Netzwerk Austria (dna) umbenannt hat, präsentierte Marco Riederer einen aufschlussreichen Vortrag mit dem Titel: „Welche Rolle spielen Destinationen in der Hotelentwicklung? Ruft der Berg wirklich noch?“. Riederer beleuchtete dabei, wie die Destinations-Identität maßgeblich den Erfolg von Hotelentwicklungen beeinflusst und welche Herausforderungen und Chancen sich durch gesellschaftliche Entwicklungen sowie die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung ergeben.
Der Tourismus als Querschnittsbranche steht derzeit vor massiven Veränderungen. Die aktuellen Umbrüche – von der Energiewende bis hin zur Sinngesellschaft – haben direkten Einfluss auf das Verhalten der Gäste. Im Zentrum der alpinen Ferienhotellerie rücken die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung immer stärker in den Fokus. Gäste fordern bewusste Aufenthalte, ressourcenschonende Angebote und innovative Green-Tech-Lösungen. Hier sind neue, zukunftsfähige Konzepte gefragt, die den veränderten Bedürfnissen der Urlauber gerecht werden.
Zukunftsfähige Ferienhotellerie durch Kooperation mit Destinationen und Verbänden
In seinem Vortrag stellte Riederer die Frage, wie eine zukunftsfähige Entwicklung der Ferienhotellerie in enger Zusammenarbeit mit Destinationen und Tourismusverbänden gelingen kann. Er verdeutlichte, dass sich die Ansprüche an Ferienhotels im Einklang mit den aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Veränderungen weiterentwickeln müssen. Dies erfordert nicht nur innovative Ideen, sondern auch Flexibilität im Umgang mit Regularien, Raumordnung und gesetzlichen Beschränkungen, die oft als hinderlich empfunden werden.
„Die jüngsten Erfahrungen haben gezeigt, dass innovative Neuerungen in der Hotellerie oftmals zwischen Regulativen, negativen Stellungnahmen von Destinationen und rechtlichen Einschränkungen feststecken
“, so Riederer. Daher plädierte er für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Hotellerie und Destinationen. Ein strategischer Masterplan, der die Bedürfnisse der Zielgruppen und die Ausrichtung der Destination berücksichtigt, sei von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Ferienhotellerie.
Nachhaltigkeit und Innovation als Schlüssel zum Erfolg
Abschließend betonte Riederer, dass die Zukunft der alpinen Ferienhotellerie in einer klaren Fokussierung auf nachhaltige und innovative Lösungen liegt. Bewusste Aufenthalte, Ressourcenschonung und Green Tech sind längst keine Randerscheinungen mehr, sondern zentrale Anforderungen, die von den Gästen zunehmend eingefordert werden. Destinationen und Hotels müssen gemeinsam neue Wege finden, um diese Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.
Das BÖTM Top-Seminar verdeutlichte einmal mehr, dass der alpine Tourismus sich im Wandel befindet. Die Rolle der Destinationen in der Hotelentwicklung ist entscheidend, um diese Herausforderungen zu bewältigen und auch künftig Gäste in die Berge zu locken – denn die Frage bleibt: „Ruft der Berg wirklich noch?“
Über das Destinations-Netzwerk Austria
Das Destinations-Netzwerk Austria (dna) vereint über 200 engagierte Mitglieder aus Tourismusverbänden, Destinationsmanagement- und Marketingorganisationen sowie Förderern und zentralen Akteur*innen des österreichischen Tourismus. Gemeinsam bildet das dna eine dynamische und schlagkräftige Plattform, die den Tourismus in Österreich aktiv mitgestaltet. Im konstruktiven Dialog mit Bund, Ländern und relevanten Entscheidungsträger*innen entwickelt das Netzwerk zukunftsweisende Lösungen. Zu den Kernaufgaben zählen die Vernetzung der Mitglieder, der gezielte Wissenstransfer durch den jährlichen dna-Kongress sowie weitere Austausch- und Weiterbildungsmaßnahmen, ergänzt durch die politische Interessensvertretung auf allen Ebenen.