- Hans-Dieter Pötsch, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche Holding Salzburg: “Die Elektromobilität wird sich durchsetzen, aber es wird mehr Zeit brauchen.“
- Luca de Meo, Präsident Europäischer Automobilverband und CEO Renault Group, sieht den Übergang zur E-Mobilität als einen gemeinsamen europäischen Kraftakt
- Elektro Tage: Österreichs größtes E-Mobilitätsevent als perfekte Informations- und Diskussionsplattform im Sinne der Dekarbonisierung
12. September 2024. Im Rahmen der Wiener Elektro Tage gaben gestern im Palais Niederösterreich hochkarätige Wirtschaftsgrößen der Automobilbranche vor rund 350 geladenen Gästen Einblick in die Mobilität der Zukunft, die nach einhelliger Meinung der Vortragenden „elektrisch ist“. Der Eröffnungsrede von Hans Dieter Pötsch, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche Holding Salzburg, folgten drei spannende Keynotes von Luca de Meo (Präsident Europäischer Automobilverband und CEO Renault Group), Gernot Döllner (Vorstandsvorsitzender AUDI AG) und Alexander Vlaskamp (CEO MAN Truck & Bus SE) sowie ein Panel, begleitet von ORF Moderator Stefan Lenglinger.
Der Grundtenor des gestrigen Eröffnungsabends der Wiener Elektro Tage lautete einstimmig: die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Dass auf dem Weg dorthin noch einige Meilen zu gehen und Herausforderungen zu meistern sind, darüber waren sich alle Vortragenden einig. Der traditionelle Eröffnungsabend war eine Bestandsanalyse aus verschiedenen Bereichen der Automobilwirtschaft.
Bereits die Eröffnungsrede von Hans-Dieter Pötsch, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche Holding Salzburgmachte zudem deutlich, dass die Autoindustrie Rückgrat des Wohlstandes in Europa war und ist, und das auch in der elektrischen Zukunft bleiben muss – aber sie ist gleichzeitig in einer sehr anspruchsvollen und ernsten Lage. Er bezeichnete die Wiener Elektro Tage als Katalysator für die Transformation unserer Mobilitätswelt in eine elektrische Zukunft. Die Elektromobilität wird sich durchsetzen, aber es wird mehr Zeit brauchen. Deshalb müssen die CO2-Ziele adjustiert und an die Realität angepasst werden. Für die Durchsetzung der E-Mobilität brauchen wir in Europa Klarheit und Verlässlichkeit.
„Die Last, die die Automobilindustrie aktuell stemmen muss, wiegt doppelt: Denn sie muss zum einen bei einem rückläufigen Automarkt in Europa die Transformation in die elektrische Mobilitätswelt, die sich weltweit unterschiedlich entwickelt und enormer finanzieller Vorleistungen bedarf, bewältigen. Zum anderen verschärft sich gerade bei uns in Europa das Wettbewerbsumfeld immer weiter durch neue Anbieter, die mit innovativen Produkten und „gut gefüllten Kassen“ nach Europa drängen.“
Luca de Meo, der in einer Doppelrolle als Präsident des europäischen Automobilherstellerverbands (ACEA) sowie als CEO der Renault Group, sprach in seiner Keynote über die Transformation. Wichtig sei, auf die eigenen Stärken zu vertrauen und gleichzeitig von neuen Anbietern aus China, insbesondere bei den Themen Entwicklungsgeschwindigkeit und Software zu lernen. Luca de Meo: „Seit 150 Jahren ist die Automobilindustrie eine Säule des europäischen Wohlstands. Heute haben wir die Verantwortung, die Fakten zu betrachten, um die richtige Diagnose zu stellen und Lösungen zu finden: Der Schwerpunkt hat sich in Richtung China verlagert. Die Chinesen sind diejenigen, die die neuen Regeln definieren. Sie kommen mit einem Appetit und einer Leidenschaft, die uns inspirieren sollten. Machen wir uns keine Illusionen: Der Übergang zu Elektrofahrzeugen wird eine Herausforderung sein. Und die Europäer müssen ihr Bestes geben, indem sie Innovationen entfesseln, das Wettbewerbsfähigkeitsproblem angehen und vor allem in dem sie als Team spielen!“
Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG, rückte in seinem Vortrag den kontinuierlichen technologischen Fortschritt im Bereich der Premium-Elektromobilität in den Mittelpunkt, der die Basis für die Durchsetzung der E-Mobilität beim Kunden sein wird: „Durch zunehmend höhere Ladeleistungen und effizientere Fahrzeugkonzepte wird sich auch die Reichweiten-Skepsis gegenüber E-Fahrzeugen legen. Audi verfolgt eine klare Strategie zur E-Mobilität und bringt mit den gerade vorgestellten Produkten Q6 e-tron und A6 e-tron auf der PPE-Plattform die nächste Generation von effizienten Fahrzeugkonzepten auf den Markt.
Die E-Mobilität macht nicht bei den Pkw halt, auch die Nutzfahrzeuge sowie die Logistikbranche werden Teil der Lösung sein. Alexander Vlaskamp, CEO MAN Truck & Bus SE: „Bei der Dekarbonisierung der Logistikbranche kann Österreich Vorreiter in Europa werden. Ein Strommix mit sehr viel erneuerbarer Energie und die staatliche Förderung der Elektro-Fahrzeuge schaffen nahezu perfekte Voraussetzungen für den erfolgreichen Hochlauf der E-Mobilität. Schon heute rechnet sich vor dem Hintergrund der E-Antrieb im Vergleich zum Diesel – nicht zuletzt darum haben bereits viele österreichische Kunden E-Trucks bei uns bestellt. Wir bieten Kunden ein vollständiges E-Truck-Portfolio für unterschiedlichste Anwendungsfälle. Und das in allen Größen – von zwölf bis 42 Tonnen. Jetzt gilt es, parallel den bereits begonnenen Aufbau der Ladeinfrastruktur weiter zu beschleunigen.“
Die Elektromobilität wird in Österreich zusehends Alltag
Die Zahl der Elektro-Neuzulassungen in Österreich liegt nach den ersten acht Monaten bei 28.211 Fahrzeugen. Damit ist beinahe jedes sechste neu zum Verkehr zugelassene Fahrzeug rein elektrisch betrieben (16,5 Prozent Marktanteil). KundInnen können aus einem stetig wachsenden Modellportfolio an E-Fahrzeugen und aus einer Vielzahl an innovativen Ladelösungen wählen. Die Wiener Elektro Tage am Heldenplatz geben zu diesen Themen einen einzigartigen Überblick gepaart mit Information zu einem nachhaltigen, bewussten Lifestyle und Top-Unterhaltung für die ganze Familie.