500 Personen besuchten die dritte Fachtagung der österreichischen Betriebsfeuerwehren mit Fachausstellung in Bergheim bei Salzburg
Salzburg (OTS) – An zwei Tagen wurden wesentliche Neuerungen, Innovationen und künftige Herausforderungen in Bezug auf den betrieblichen Brandschutz diskutiert.
Alle vier Jahre lädt der Fachausschuss der Betriebsfeuerwehren des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV) zur Fachtagung, um den Betriebsfeuerwehrfrauen und -männern im Rahmen einer Fortbildung aktuelle Entwicklungen näherzubringen und das Netzwerken zu fördern. Zudem findet im Rahmen dieser Tagung eine Fachausstellung mit über 50 Unternehmen statt. Pandemiebedingt verlängerte sich das Intervall diesmal um drei Jahre – die letzte Fachtagung fand 2017 statt.
Thomas Docekal, Vorsitzender der österreichischen Betriebsfeuerwehren: „Ich sehe die Fachtagung als einen wichtigen Mosaikstein in der Ausbildung unserer Mitglieder im vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz. Sie bietet uns die Möglichkeit, über den Tellerrand des eigenen Bundeslandes zu schauen und das gemeinsame Netzwerk zu stärken. Zusätzlich haben wir auch viele Aussteller, die ihre Geräte und Dienstleistungen präsentieren. Das Resultat war ein Gedanken- und Wissensaustausch der österreichischen Betriebsfeuerwehren, denn es ist wichtig, voneinander zu lernen und neue Wege zu denken – damit können wir den Brandschutz und die Gefahrenabwehr in den Unternehmen sicherstellen.“
Warum braucht es Betriebsfeuerwehren?
Feuerwehrpräsident Robert Mayer: „Der abwehrende Brandschutz kann den vorbeugenden Brandschutz nicht kompensieren. Daher haben Betriebsfeuerwehren eine zentrale Rolle für die Sicherheit in einem Unternehmen bzw. in einer Einrichtung. Die Tagung hat dazu einen perfekten Rahmen für Weiterbildung, Austausch und Wissenstransfer eingenommen. Das hohe Interesse an der Fachtagung zeigt sehr deutlich, dass es wichtig ist, eine Veranstaltung in diesem Format zu organisieren und abzuhalten. Als ÖBFV ist es daher wichtig und bedeutend, sich in diesem Bereich zu engagieren. Danke allen Beteiligten ganz herzlich für das erbrachte Engagement.“
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurde über die Chancen einer Betriebsfeuerwehr für Unternehmen – auch als Wirtschaftsfaktor – diskutiert. Docekal: „Je nach wirtschaftlicher Lage sind Betriebsfeuerwehren immer wieder ein Diskussionsfaktor in den Chefetagen. Es ist immer
wieder notwendig, Überzeugungsarbeit zu leisten. Wenn ein Betrieb die eigene Feuerwehr schon einmal gebraucht hat, dann ist deutlich mehr Akzeptanz vorhanden.“
Betriebsleitung motivieren
„Wir haben von einigen Betrieben die Rückmeldung, dass die Betriebsfeuerwehr eine wichtige Stütze im Betrieb ist, weil sie für Sicherheit sorgt. Die Mitglieder von Betriebsfeuerwehren gehen mit anderen Augen durch den Betrieb. Sie sind da, wenn sich andere in Sicherheit bringen. Das ist wie beim Ersthelfer nach einem medizinischen Notfall – die Feuerwehrmitglieder sind Ersthelfer bei Bränden und technischen Gebrechen. Sie sind ortskundig, können schnell eingreifen, kennen die Prioritäten der Unternehmen und sind in enger Abstimmung mit der Unternehmensleitung. Alles Vorteile, die vielen Schäden vorbeugen und im Einsatzfall die Schäden so gering wie möglich halten können“
, so Thomas Docekal, der gemeinsam mit seinem Fachausschuss daran arbeitet, mehr Unternehmen zur Gründung von Betriebsfeuerwehren zu motivieren.
Hintergrundinformation
In Österreich gibt es 313 Betriebsfeuerwehren. Diese sind Einrichtungen von Unternehmen (Industriebetriebe, Krankenhäuser, Flughäfen, Shopping-Center, Justizanstalten etc.) und beschäftigen sich hauptsächlich mit Präventivmaßnahmen zum Schutz der Betriebsstätten, der Mitarbeiter, der Kunden sowie zur Sicherung beispielsweise der Produktion und des Betriebsstandortes. In vielen Fällen wird eine Betriebsfeuerwehr von der Behörde vorgeschrieben, es besteht jedoch auch die Möglichkeit, seitens eines Unternehmens eine Betriebsfeuerwehr auf freiwilliger Basis einzurichten. Bei den Mitgliedern gibt es verschiedene Varianten – vom hauptamtlichen Personal über Mischformen bis hin zu rein freiwilligen Frauen und Männern. Durch die Gründung einer Betriebsfeuerwehr werden sie vom jeweiligen Landesfeuerwehrverband vertreten, die Mitglieder erhalten eine entsprechend vorgegebene Ausbildung.
Weitere Fotos zur Veranstaltung („ÖBFV/Mathias Seyfert“) finden Sie unter: https://www.flickr.com/photos/oebfv/albums/72177720317229216
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Österreichischer Bundesfeuerwehrverband
BR Andreas Rieger, MA
Leiter Stabsstelle Kommunikation
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