Region Innsbruck (OTS) – Innsbruck Tourismus arbeitet weiter intensiv an seiner neuen Tourismusstrategie. Kürzlich wurde mit dem Abschluss der Zukunftsbildworkshops ein wichtiges Etappenziel erreicht. Eine entscheidende Rolle dabei spielte die einheimische Bevölkerung der Region, auch politische Vertreter:innen waren involviert – unter anderem des neu gewählten Innsbrucker Gemeinderats.
Gemeinsam – dies ist in vielerlei Hinsicht der Schlüsselbegriff des laufenden Strategieentwicklungsprozesses bei Innsbruck Tourismus. Denn den Weg zur neuen Tourismusstrategie möchte man nicht alleine, sondern zusammen mit der Bevölkerung beschreiten. Diese war und ist im Rahmen verschiedener Beteiligungsformate dazu eingeladen, ihre Ansichten und Ideen für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Region Innsbruck einzubringen.
Neben Befragungen und Tiefeninterviews mit Fachleuten unterschiedlicher Bereiche bildeten sogenannte Zukunftsbildworkshops den Kern der Dialogphase. Dabei kam eine Vielzahl an Menschen zusammen, um sich über Herausforderungen und Potenziale der Region auszutauschen und an gemeinsamen Zukunftsbildern zu feilen. Mit der letzten Ausgabe am 18. April 2024 in Innsbruck wurde die Reihe offiziell abgeschlossen.
Gelungener Dialog mit über 300 Teilnehmer:innen
Insgesamt wurden zwischen Jänner und April 2024 zwölf mehrstündige Formate mit über 300 geladenen Teilnehmer:innen in den fünf Teilregionen des Verbandsgebiets abgehalten. Wichtig war den Verantwortlichen von Innsbruck Tourismus dabei, dass man ein möglichst breites Bild aus der Bevölkerung, möglichst viele Blickwinkel erhält. Demgemäß waren Touristiker:innen und Branchenkenner:innen bei den Workshops ebenso zugegen wie Nicht-Touristiker:innen, Wirtschaftstreibende, Veranstalter:innen, diverse Expert:innen, Privatpersonen und Gemeindevertreter:innen.
„Wir haben bewusst ganz unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichen Standpunkten eingeladen, um mit uns zu diskutieren – auch solche, die dem Tourismus eher kritisch gegenüberstehen“, erklärt Peter Paul Mölk, Obmann von Innsbruck Tourismus. „Denn es geht uns nicht um die Urlaubsdestination, sondern um den Lebensraum Region Innsbruck, den wir ganzheitlich voranbringen möchten. Und da hat jede Meinung Gewicht.“ Ziel der Beteiligungsformate sei es gewesen, in allen Teilregionen ein gemeinsames Bild der Zukunft für künftige Entwicklungen zu schaffen. „Und das ist uns auf jeden Fall gelungen“, so Mölk, der den vielen Teilnehmer:innen für ihr Engagement dankt.
Anzengruber möchte Projekte in die Umsetzung bringen
Während in den Teilregionen außerhalb der Stadt jeweils zwei Zukunftsbildworkshops durchgeführt wurden, verfolgte man in Innsbruck einen etwas anderen Ansatz: Hier fanden im Vorfeld vier Fokusgruppen statt, bei denen man sich auf je einen Schwerpunkt konzentrierte – etwa auf die Themen „Gastronomie und Beherbergung“ oder „Standort und Handel“. So stellte man sicher, die große Vielfalt an Perspektiven im Stadtgebiet bestmöglich abzubilden und zu bedienen.
Beim anschließenden Zukunftsbildworkshop, der auf den Erkenntnissen dieser Fokusgruppen aufbaute, waren auch Vertreter:innen aller Clubs des kürzlich neu gewählten Innsbrucker Gemeinderats eingeladen. Dadurch wurde – analog zur Arbeit in den Regionen – ein stabiles Fundament für eine enge Zusammenarbeit zwischen Innsbruck Tourismus und den neuen Stadtverantwortlichen gelegt, erläutert Barbara Plattner, Geschäftsführerin von Innsbruck Tourismus: „Wir haben im Zuge der Dialogphase zahlreiche Handlungsfelder für Innsbruck identifiziert und freuen uns darauf, diese Hand in Hand mit der Stadt anzugehen. Letztendlich geht es nämlich nicht um Tourismus oder Politik, sondern um eine zukunftsfähige Entwicklung des Standortes, um eine lebenswerte Stadt, in der sich alle wohlfühlen – Gäste wie Einheimische.“
Mit dem designierten Innsbrucker Bürgermeister Hannes Anzengruber wurden in einem persönlichen Termin erste und zentrale Erkenntnisse für die Stadt Innsbruck bereits diskutiert. „Ich stehe für einen Weg des Miteinanders und daher auch zu 100 Prozent hinter diesem Zugang, und ich freue mich darauf, gemeinsam Projekte in die Umsetzung zu bringen“, so Anzengruber. Eine Präsentation im neu zusammengesetzten Innsbrucker Gemeinderat soll folgen, um den bereits eingeschlagenen Weg der Zusammenarbeit auf breiter Basis fortzuführen. Dies trifft auf die Region in ihrer Gesamtheit zu, im gesamten Verbandsgebiet soll der Dialog aufgrund der hervorragenden Resonanz aller Beteiligten in dieser Art und Weise fortgesetzt werden.
Finalisierung im Herbst
In einem nächsten Schritt geht es nun darum, die Erkenntnisse aus allen Beteiligungsformaten zu sichten und zu verdichten. Finalisiert werden soll die neue Tourismusstrategie im kommenden Sommer, die Beschlussfassung in den Gremien des Innsbruck Tourismus ist für Herbst vorgesehen.
Mehr Informationen und aktuelle Neuigkeiten zum Strategieprozess gibt es online auf www.innsbruck-tourismus.at/strategie. Dort findet sich auch eine eigene Ideenbox, über die Interessierte ihre Vorschläge zur Weiterentwicklung der Region Innsbruck unkompliziert einbringen können.
Ausgewählte Statements aus den Zukunftsbildworkshops
„Der Strategieprozess von Innsbruck Tourismus ist herausfordernd, motivierend und vor allem mutig – weil man sich damit ganz viele Meinungen, die auch sehr kontrovers sein können, auf den Tisch holt. Für mich war es sehr spannend, mit den vielen, sehr verschiedenen, Beteiligten aus dem Erlebnisraum Innsbruck ins Gespräch zu kommen.“ Eva-Maria Sens, Künstlerische Direktorin Innsbrucker Festwochen der Alten Musik (Teilregion City)
„Ich durfte die Perspektive von Studierenden in den Strategieprozess einbringen, was extrem wichtig ist, weil Innsbruck sich ja als Uni- bzw. Studierendenstadt sieht, aber noch ganz viel Aufholbedarf hat. Die Gespräche mit Hoteliers, Gastronom:innen und anderen waren wieder ein neuer Blick, was haben die Studierenden für eine Rolle in dem ganzen Prozess, darum hat es mich sehr gefreut, eingeladen worden zu sein.“ Sophia Neßler, ÖH-Vorsitzende Innsbruck (Teilregion City)
„Für mich ist es total spannend, bei diesem Prozess mit dabei zu sein, weil man hier eine Entwicklung beobachten kann – wie aus einer reinen Tourismusvermarktungsorganisation eine Destinationsentwicklungsorganisation wird. Wenn man beginnt, das breiter zu begreifen, und das alles in ein Strategiedokument spannen möchte, ist das schon eine Herausforderung. Aber man hat gesehen, dass durch viele motivierte Menschen Gutes gelingen kann.“ Harald Gohm, Geschäftsführer ALPERIS Innsbruck (Teilregion City)
„Man hat gemerkt, es ist eine Aufbruchstimmung und Motivation da. Das Allerwichtigste wird nun sein, dass man in die Umsetzung geht und dass die Big Player zukunftsorientiert zusammenarbeiten, dann können wir wirklich etwas für die Region erreichen.“ Arthur Krasovic, General Manager Gerber Hotels Kühtai (Teilregion Kühtai-Sellraintal)
„Es hat sich gezeigt, dass wir in der gesamten Region unglaublich viele motivierte Menschen haben, die den Tourismus als Leidenschaft sehen, obwohl sie vielleicht nicht direkt damit konfrontiert sind. Ich freue mich sehr, dass man nicht nur oberflächlich an Zielen und Problemen arbeitet, sondern auch in die Tiefe geht.“ Nicole Ellinger, Gastgeberin Alp Art Hotel Götzens (Teilregion Westen)
„Fast 50 Personen, die zusammen die Zukunft gestalten und an der Strategie von Innsbruck Tourismus arbeiten wollen – nur so kann man Menschen für einen gemeinsamen Weg begeistern, wenn man einen partizipativen Prozess lebt und gemeinsam die Zukunft erarbeitet. Die Teilnehmer:innen waren begeistert, der Prozess kann nur zum Erfolg führen.“ Simon Meinschad, Obmann Wirtschaftsförderungsverein sal.z.i/Geschäftsführer holly Systemhygiene GmbH Zirl (Teilregion Westen)
„Der Workshop hat mir sehr gut gefallen, weil wir sehr viele Themen diskutieren konnten, mit unterschiedlichsten Teilnehmer:innen bzw. Mitgliedern aus der Region. Und ich glaube, wir haben in sehr konstruktiven Gesprächen sehr gute Ergebnisse erzielt.“ Adrian Egger, Geschäftsführer Patscherkofelbahn (Teilregion Südliches Mittelgebirge)
„Ich finde, es ist der Strategieprozess an sich, der es ausmacht: Die Leute kommen zusammen, man tauscht sich aus, man schafft gemeinsam einen Weg, auf dem alle mitgenommen werden. Und das braucht es.“ René Föger, Wirt und Gastgeber Der Stern Obsteig (Teilregion Mieminger Plateau & Inntal)
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