Salzburg (OTS) – Auch wenn das Wetter in den Tälern teilweise schon sommerlich war, hatten die Räumtrupps auf der Großglockner Hochalpenstraße mit viel mehr Schnee als in den Jahren zuvor und besonders herausfordernden Wetterbedingungen zu kämpfen. Am Freitag, den 26. April 2024 war es dann so weit: Die Rotationspflüge – System Wallack, die dieses Jahr erstmals von innovativem, klimaschonendem Dieselersatz aus Pflanzenölen (HVO100-Fuel) angetrieben wurden, trafen zum alljährlichen Durchstich am Hochtor aufeinander.
Fusch an der Großglocknerstraße / Heiligenblut am Großglockner: Dem alljährlichen Durchstich am Hochtor, der Passhöhe (2.504m) der Großglockner Hochalpenstraße und Landesgrenze zwischen Kärnten und Salzburg war dieses Jahr ein wahres Wechselbad der „Wettergefühle“ vorangegangen: Zuerst sommerliche Temperaturen in den Niederungen – dann Schneefall im Tal und noch mehr im Hochgebirge. Trotz allem konnten die Räumtrupps aus Norden und Süden in gewohnt professioneller Manier die Schneemengen bewältigen und sich zum ‚Durchstich‘ beim Hochtor vorarbeiten – und damit den symbolischen Startschuss für die Sommersaison des touristischen Österreich geben. Zwischen den Schneewänden trafen dieses Jahr aber nicht nur die Räumtrupps aus Kärnten und Salzburg, sondern auch die Touristiker Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung sowie die Geschäftsführer Leo Bauernberger (SalzburgerLand Tourismus) und Klaus Ehrenbrandtner (Kärnten Werbung) mit den ‚GROHAGlern‘ aufeinander.
Die Großglockner Hochalpenstraße, größtes nationales Denkmal und eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Österreichs, ist damit ab 27. April 2024 wieder für den Verkehr freigegeben.
Astrid Steharnig-Staudinger, GF Österreich Werbung: „Österreich ist eine Top-Tourismus-Destination, die besonderes Lebensgefühl vermittelt. Der Tourismus in den alpinen Regionen, speziell im Nationalpark Hohe Tauern, hat in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt. Mit rund acht Millionen Übernachtungen jährlich hat sich die Region zu einer der wichtigsten und dynamischsten Destinationen entwickelt. Das spricht für Österreich und für die hohe Qualität, die wir unseren Gästen bieten. Höher als am höchsten Berg Österreichs geht‘s eigentlich nicht!“
Leo Bauernberger, GF SalzburgerLand Tourismus GmbH: „Wir treffen uns hier heute an einem Ort, der eine Visitenkarte Österreichs ist – inmitten des Nationalparks Hohe Tauern, des größten Nationalparks Mitteleuropas. Einzigartig wegen seiner unvergleichlichen Naturlandschaft, aber auch einzigartig dank der Großglockner Hochalpenstraße, die den Menschen die Möglichkeit eröffnet, die Natur in einer Unmittelbarkeit zu erleben, die durch kein Video, keine Fernsehsendung oder keine virtuelle Realität ersetzt werden kann.“
Klaus Ehrenbrandtner, GF Kärnten Werbung Marketing & Innovationsamanagement GmbH: „Unser Ziel ist es, die Menschen für Urlaub in Kärnten zu begeistern. Neben dem Naturerlebnis am Wasser ist das Naturerlebnis auf dem Berg eines unserer Kernthemen. Und wo könnte man die Berge besser genießen als im Angesicht von Österreichs höchstem Bergs, umringt vom Nationalpark Hohe Tauern, mitten in einer Bergwelt, die von unzähligen Wanderweg-Kilometern durchzogen ist. Die Großglockner Hochalpenstraße ist ein idealer Ausgangspunkt dafür.
Johannes Hörl, Vorstand der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG): „Wir lösen die Spannungsfelder von Natur, Technik und Tourismus bestmöglich auf, sorgen seit Jahrzehnten für ein sicheres Erleben des Hochgebirges und sind die Besucherlenkung im Nationalpark. Mit dem Fortschritt der Technik und eigenen Maßnahmen (fahrzeugbezogener Öko-Tarif, eMobility udgl) konnten wir bereits 90% aller Emissionen reduzieren. Und mit dem ausschließlich aus Pflanzenölen bestehenden Treibstoff HVO100, schaffen wir jetzt auch den CO2-Ausstoß der Rotationspflüge um 90% zu reduzieren. Wir sagen daher: Test bestanden, wir stellen mit HVO100 unseren Fuhrpark für alle Flottenfahrzeuge (Fräsen, LKW udgl), die wir noch nicht elektrisch betreiben können, auf 100% organischen Treibstoff um!“
Saubere Arbeit: Oldie-Schneefräsen räumen mit Bio-Diesel HVO100
Wenn es um die Schneeräumung auf der Großglockner Hochalpenstraße geht, gibt es nach wie vor nur vier Namen: Jörgen, Oskar, Ander und Eisbändiger. Die vier berühmten Rotationspflüge, die noch vom Erbauer der hochalpinen Straße, Franz Wallack, konstruiert wurden, geben in Sachen Schneeräumung den Ton auf der Hochalpenstraße an. Es gibt dafür kaum bessere Geräte. Doch nun sind die eisblauen Oldtimer in der Zukunft angekommen: Ab sofort werden die Oldtimer mit HVO100-Fuel betrieben.
Eigenschaften & Vorteile von HVO100-Fuel
HVO100-Fuel ist ein synthetisch hergestellter, beinahe klimaneutraler Diesel-Ersatzkraftstoff. Die Abkürzung HVO bedeutet „hydrotreated vegatable oils“ – auf Deutsch: hydrierte Pflanzenöle. Sprich: Aus Altspeisefetten wie benutztem Frittier- oder Bratfett wird in einem energieeffizienten Verfahren und anschließender Hydrierung, bei der regenerativ erzeugter Wasserstoff hinzugegeben wird, ein wasserklarer und nahezu geruchloser Kraftstoff hergestellt.
Dieser 100% biobasierte Treibstoff hat massive Vorteile:
- HVO100 verursacht um bis zu 90% weniger CO2-Emissionen als herkömmlicher Diesel
- HVO100 ist bei der Verbrennung annähernd rauch- und geruchlos.
- Die höhere Cetanzahl von HVO100 beeinflusst der Verbrennungsverhalten im Motor positiv: Es entstehen 30 Prozent weniger Stickoxide und Feinstaub.
„Wir freuen uns, dass die GROHAG ihre gesamte Flotte einschließlich der Rotationspflüge ab sofort mit HVO100 Diesel jetzt klimafreundlich betreibt. Ein wichtiger Schritt, um den CO2-Abdruck weiter zu verringern.“, betont Andreas Steiner, Prokurist der Leikermoser Energiehandel GmbH.
Ein weiterer HVO-Benefit: Der moderne Treibstoff kann ohne Modifikationen und damit ohne zusätzliche Investitionen in allen herkömmlichen Dieselmotoren verwendet werden – auch in den immerhin 70-jährigen Räumfahrzeugen.
Sebastian Jury, Chef der Schneeräumung und GROHAG-Werkstättenleiter, unterstreicht die positiven Eigenschaften von HVO: „Hinsichtlich Laufverhalten, Leistung und Verbrauch haben wir beim Betrieb der Wallack-Rotationspflüge mit dem neuen HVO100-Kraftstoff keine Unterschiede im Vergleich zum herkömmlichen Diesel feststellen können. Die Maschinen laufen einwandfrei!“ Um einen reibungslosen Umstieg auf HVO100-Fuel zu gewährleisten, wurden vor der Umstellung sämtliche Lagertanks ordnungsgemäß gereinigt.
Sommer im Tal – tiefster Winter am Berg
Selbst wenn heuer im Tal bereits sommerliche Spitzentemperaturen herrschten, so hatten die Schneeräumtrupps hoch oben in den Bergen dennoch wieder beträchtliche Schneemengen zu bewältigen. Am 8. April wurde in diesem Jahr mit der Schneeräumung begonnen: Zuerst wird die Durchzugsstraße von Fusch nach Heiligenblut geräumt. Dabei erledigt eine Pistenraupe die Vorarbeit und schiebt eine ebene Trasse, damit die Schneefräsen hinterherfahren können. Doch nicht alles passiert maschinell: Die beiden Tunnelportale Mittertörl und Hochtor müssen teilweise noch händisch ausgeschaufelt werden! Zwischendurch hat eine Kaltfront mit bis zu 120 cm Neuschnee in Verbindung mit starkem Wind und dadurch schlechter Sicht den Räumfortschritt massiv gebremst. Allen Widrigkeiten zum Trotz sind heute die beiden Räumtrupps aus Kärnten und Salzburg planmäßig zum alljährlichen Durchstich am Hochtor aufeinandergetroffen. Die Sicherheit ist für die Durchzugstraße hergestellt und wird ab Samstagfrüh, den 27. April 2024 für den Verkehr freigegeben. Die Herstellung der Sicherheit für die Gletscherstraße zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe und der Straße zur Edelweiß-Spitze wird noch einige Tage in Anspruch nehmen. Bis dahin gelten ermäßigte Tarife.
Der ideale Coolcation-Spot: Großglockner Hochalpenstraße
Mit dem Durchstich ist also der inoffizielle Startschuss für die Sommersaison gefallen! Aber: Immer höhere Temperaturen schon jetzt im Frühling und auch im Sommer sorgen dafür, dass sich Gäste nicht nur nach Sonne, Strand und Meer sehnen, sondern auch nach kühlen Orten – für eine sogenannte ‚Coolcation‘. Und wo könnte man sich die nötige Abkühlung besser holen als hoch oben in den Bergen an der Großglockner Hochalpenstraße: Dort, wo die Straße von teils meterhohen Schneewände gesäumt ist und man durch eine Schlucht aus Eis und Schnee gleitet. Meist bleibt der Schnee bis Ende Mai liegen – also heißt es: kühlen Kopf bewahren und noch schnell die Chance nützen, bevor der Schnee den Sonnenstrahlen weicht.
Weitere Bilder und auch Video vom Durchstich finden Sie (am späteren Nachmittag) in unserer Mediathek https://media.grossglockner.at/de/presse/durchstich-2024~699
NOCKALMSTRASSE:
Die beliebte Kärntner Nockalmstraße öffnet ab Mittwoch, den 1. Mai 2024 ihre Pforten und empfängt wieder Naturliebhaber und Ausflugsgäste.
Rückfragen & Kontakt:
Mag.a (FH) Patricia Lutz / Großglockner Hochalpenstraßen AG / Rainerstraße 2, 5020 Salzburg / T: +43 (662) 87 36 73-116 / M: +43 (664) 531 94 69, E-Mail: lutz@grossglockner.at