Die REWE Group in Österreich mit BILLA, BILLA PLUS, PENNY, BIPA, dem Großhandel inklusive ADEG und der Touristik steigerte im Geschäftsjahr 2024 den Gesamtbruttoumsatz um + 4,8 Prozent auf 10,94 Mrd. Ꞓ.
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Im Lebensmittelhandel (BILLA, BILLA PLUS, PENNY, Großhandel inklusive ADEG) wurde ein Umsatzplus von + 3,9 Prozent erwirtschaftet, der Drogeriefachhandel (BIPA) legte um + 5,9 Prozent zu.
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Die Investitionen in Österreich lagen 2024 bei über 400 Mio. Ꞓ, in den nächsten drei Jahren folgt die größte Investitionsoffensive in der Unternehmensgeschichte: Mehr als 1,5 Milliarden Euro wird die REWE Group bis Ende 2027 in den Wirtschaftsstandort Österreich investieren.
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Die Anzahl der Lehrlinge stieg um 100 auf rund 2.400 Auszubildende, das bedeutet ein Rekord an Lehrlingen, der Mitarbeiterstand blieb mit 46.900 Mitarbeiter:innen annähernd stabil.
Mit 1,5 Mrd. Euro größte Investitionsoffensive der Unternehmensgeschichte geplant
Der Erfolg der REWE Group ist eng mit den Investitionen in den Wirtschaftsstandort Österreich verbunden. Im Jahr 2024 hat die REWE Group über 400 Millionen Euro in die Modernisierung von Filialen und in nachhaltige Maßnahmen investiert. In den kommenden drei Jahren wird eine Investitionsoffensive in Höhe von 1,5 Milliarden Euro am Standort Österreich folgen. Neben der umfassenden Modernisierung der Filialen liegt ein Schwerpunkt auf Investitionen in die Logistik, insbesondere in das Logistik-Zentrum in Wr. Neudorf. Hier ist die Neustrukturierung der Trockensortimentslogistik auf bereits bestehender, verbauter Fläche geplant. Ziel ist es, die langfristige Versorgungssicherheit insbesondere für Niederösterreich, Wien und das Burgenland zu gewährleisten und die Resilienz der österreichischen Lieferketten zu stärken. Allein dafür werden in den nächsten fünf Jahren 600 Mio. Euro veranschlagt. Damit handelt es sich um das größte Infrastrukturprojekt der Unternehmensgeschichte und gleichzeitig das größte Investment eines Privatunternehmens in Niederösterreich der letzten Jahre.
BILLA (BILLA und BILLA PLUS) hat sich 2024 mit einem Wachstumsplus von 3,8 Prozent in einem intensiven Wettbewerbsumfeld behauptet. „Wir sind stolz auf das gute Umsatzergebnis, ein zufriedenstellendes Umsatzergebnis, das wir unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen erzielen konnten. Zum Erfolg beigetragen haben unter anderem unsere Eigenmarken, die sich zu echten Kundenlieblingen entwickelt haben. Ja! Natürlich feierte 2024 bereits das 30-jährige Jubiläum – ein klares Zeichen für unser anhaltendes Engagement in Sachen Bio-Qualität. Besonders hervorzuheben ist auch unser Einsatz für eine bessere Haltungsbedingung von Nutztieren in der konventionellen Landwirtschaft mit der Initiative ‚Fair zum Tier!‘. BILLA bietet als einziger Lebensmittelhändler seit mittlerweile fünf Jahren ausschließlich Frischfleisch aus Österreich an und hat gleichzeitig bei BILLA PLUS das größte rein pflanzliche Sortiment des Landes mit mehr als 7.000 Produkten“, unterstreicht Marcel Haraszti, Vorstand REWE International AG, die Pionierrolle in unterschiedlichen Sortimentsbereichen. „Trotz anhaltender Herausforderungen wie Kaufzurückhaltung und hoher Energiepreise bleibt unser Ziel klar: Wir arbeiten kontinuierlich daran, unseren Kundinnen und Kunden die besten Produkte und Dienstleistungen anzubieten“, so Haraszti. Ein besonderes Herzensprojekt von BILLA ist die Unterstützung in der Nachwuchsförderung des heimischen Sports. Die Kooperationen umfassen mittlerweile Jugendfußball, Handball, Segeln oder American Football und leisten einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag.
Stationär wie online erfolgreich
Die REWE Group reagiert auf neue Konsumtrends: Zur 2024 erfolgten eCommerce-Neuausrichtung zählen die Partnerschaften mit foodora im QuickCommerce, eine Erweiterung des Click & Collect Angebots sowie eine bessere Lieferabdeckung des BILLA Online Shops im Kerngebiet Ostregion.
In der genossenschaftlichen Struktur der REWE Group spielen die BILLA Kaufleute eine wichtige Rolle. Die mittlerweile 23 BILLA Kaufleute blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück, 2025 sollen noch einmal so viele Kaufleute hinzukommen. Haraszti: „Unsere BILLA Kaufleute profitieren von einem in Österreich einzigartigen Konzept, das vor allem durch die gemeinsame Gesellschaft mit aktiver Beteiligung von BILLA und durch umfassende Unterstützung, von der Buchhaltung über die Lohnverrechnung bis hin zu rechtlicher Unterstützung, besticht. Unternehmerische Freiheit, starke regionale Verankerung und enge Kund:innenbeziehungen werden dadurch optimal gefördert und spiegeln sich direkt im wirtschaftlichen Erfolg wider.“
REWE Group nimmt österreichische Produkte um über 2,7 Milliarden Euro ab
Ein regionales Sortiment stärkt Landwirt:innen und Betriebe aus dem Umland – und damit auch den Lebensraum unserer täglich mehr als 1,9 Millionen Kund:innen. Gleichzeitig sorgen kurze Transportwege und Saisonalität für einen geringeren ökologischen Fußabdruck. BILLA ist seit mehr als 70 Jahren verlässlicher Partner für regionale Produzent:innen, auch der Diskonter PENNY setzt auf nationales Produktsortiment. Dieses klare Bekenntnis zur Regionalität drückt sich auch in Zahlen aus: im Jahr 2024 haben heimische Produzent:innen mit BILLA und PENNY 2,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. „Als REWE Group stehen wir für partnerschaftliche Beziehungen zu unseren Lieferant:innen und verfolgen das Ziel, unser regionales Sortiment in enger Kooperation mit heimischen Lieferant:innen im Sinne unserer Kund:innen weiter auszubauen. BILLA beliefern derzeit mehr als 2.800 regionale und lokale Lieferant:innen mit rund 25.000 Produkten“, so Haraszti.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit wurden im Vorjahr neue Maßstäbe gesetzt. Der BILLA in der Pilotengasse in Wien-Donaustadt ist Österreichs Vorzeigemarkt hinsichtlich ökologischer Verantwortung und Nachhaltigkeit. Dank einer klimafreundlichen Bauweise aus zertifiziertem Holz sowie einer PV-Anlage zur Stromversorgung und Wärmerückgewinnung, wurden fünf Umweltzertifikate, darunter ÖGNI in Platin und Klimaaktiv in Gold, verliehen. Die Außenflächen werden gemäß dem BILLA Begrünungshandbuch entsiegelt und begrünt, was die lokale Biodiversität fördert. Zudem liegt der Fokus auf frischen, regionalen Produkten und plastikfreien Einkaufsmöglichkeiten durch eine Unverpackt-Station. Der Markt ist einer von über 50 Filialen mit Green-Pass-Zertifizierung, die bis Ende 2025 in Planung sind.
PENNY mit 3,5 Prozent Umsatzplus
PENNY Österreich steigerte den Umsatz 2024 um 3,5 Prozent. Der Markendiskonter mit einem Markenanteil von 55 Prozent ist zudem der einzige Diskonter Österreichs mit eigenem Fleischhauer. 280 Fleischhauer:innen, davon 18 Frauen, sorgen bei PENNY für handwerkliche Kompetenz und eine nachhaltige Verwertung nach dem Prinzip „nose to tail“. Die 2024 getätigten Investitionen in das Filialnetz werden heuer deutlich intensiviert: Nachdem im Vorjahr 22 Märkte umgebaut und 9 neu eröffnet wurden, stehen 2025 neben 7 Neubauten auch die Erneuerung von 58 Märkten an. Diese Modernisierungsoffensive wird in den kommenden Jahren weiter fortgesetzt. Bis Ende 2027 soll das gesamte Filialnetz auf das neue Konzept umgestellt sein. 2024 stand bei PENNY auch im Zeichen der Vorbereitung auf das neue Einweg-Pfandsystem. So wurden in allen 317 PENNY Standorten Automaten zur Rücknahme von Aluminiumdosen und Plastikflaschen installiert und Lagerkapazitäten in den Märkten geschaffen.
BIPA Umsatz wächst um 5,9 Prozent
BIPA verzeichnete 2024 mit einem Plus von 5,9 Prozent auf über 968 Mio. Euro ein weiteres erfolgreiches Jahr und setzt sich das Ziel, die Marktposition zu stärken und die erfolgreichen Eigenmarken weiter auszubauen. Die nachhaltige Eigenmarke bi good feierte 2024 ihr 10-jähriges Bestehen. Im bi good Sortiment stehen Umweltschutz und hohe Qualität im Fokus, bei gleichzeitig attraktiven Preisen. 80 Prozent aller bi good Produkte werden in Österreich entwickelt und hergestellt, ein besonderes Augenmerk liegt auf nachhaltige Verpackungen. Das von Österreich aus gesteuerte Geschäft in Kroatien mit 141 Standorten und 938 Mitarbeiter:innen war im Vorjahr abermals außerordentlich erfolgreich: Mit 17,2 Prozent war BIPA Kroatien die wachstumsstärkste internationale Einheit der REWE Group.
REWE Großhandel Österreich mit Plus von 3,2 Prozent
Das REWE Großhandelsgeschäft mit der Belieferung der ADEG Kaufleute, den Tankstellenshops und Kooperationspartner konnte den Umsatz trotz herausfordernder Rahmenbedingungen um 3,2 Prozent ausbauen. Im Jahr 2024 haben acht Neuzugänge – darunter auch von SPAR-Kaufleuten – die Marktposition nachhaltig gestärkt. Innovative Hybrid-Konzepte von ADEG Kaufleuten, die mittels Selbstbedienungskassen und technischer Lösungen auch abseits der Öffnungszeiten für Kund:innen geöffnet sind, werden weiter ausgebaut. Die Kooperation mit den Mineralölgesellschaften hat sich auch 2024 gut entwickelt – mittlerweile werden 632 Tankstellenshops (+24) mit den Co-Brandings Jet – „Billa Stop & Shop“, SHELL – „Billa Unterwegs“, BP – „Billa Now“ und OMV „Billa Viva“ sowie „ADEG am Weg“-Tankstellen beliefert.
Touristik verzeichnet Plus von 39,0 Prozent
Die Reisebranche hat das Vorjahr sehr erfolgreich abgeschlossen. Der Gesamtumsatz der Touristikeinheit stieg 2024 um 39,0 Prozent auf 292,5 Mio. Euro. Verantwortlich für das beachtliche Umsatzwachstum ist einerseits die Insolvenz eines großen Mitbewerbers, andererseits der immer noch große Nachholbedarf nach den Jahren des erschwerten Reisens während der Pandemie. Punkten konnten vor allem die beliebten Badedestinationen am Mittelmeer, allen voran Griechenland, Ägypten, Spanien und die Türkei. In der Ferne lagen 2024 die Malediven, Mauritius und Thailand vorne.
Aufnahmerekord bei Lehrlingen
Mit rund 2.400 Lehrlingen bei BILLA, BILLA PLUS, BIPA, PENNY und den Zentralfirmen nimmt die REWE Group Österreich eine Vorreiterrolle in der Lehrlingsausbildung ein. Während die Gesamtlehrlingszahlen im österreichischen Handel um ca. 6 Prozent rückläufig sind, hat die REWE Group Österreich 2024 um 12 Prozent mehr Lehrlinge beschäftigt. „Es ist uns ein großes Anliegen, jungen Menschen eine solide und zukunftssichere Ausbildung zu bieten. Die Ausbildung von Lehrlingen war, ist und wird auch in Zukunft ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie sein“, erläutert Haraszti. Ein wesentlicher Aspekt der Ausbildung bei der REWE Group ist die enge Zusammenarbeit mit Berufsschulen. Seit 15 Jahren gibt es REWE Group Klassen, die durch eine intensivere Kooperation mit den Schulen besonders praxisorientierte und qualitativ hochwertige Ausbildungsprogramme ermöglichen. Die Aus- und Weiterbildung ist mit dem Lehrabschluss nicht zu Ende: 2024 haben 24.000 Mitarbeiter:innen an Präsenzseminaren, Fachschulungen und vielen weiteren Weiterbildungsprogrammen teilgenommen, allein BILLA schult in mittlerweile 9 Ausbildungszentren jährlich Tausende Mitarbeiter:innen.
Öffnungszeitenliberalisierung: rasche Umsetzung gefordert
„Wir begrüßen die im Regierungsprogramm festgehaltene Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten für Nahversorger, die gänzlich digital oder in den Randzeiten digital und ohne Personal betrieben werden. Längere Öffnungszeiten entsprechen den Bedürfnissen der Kund:innen nach Einkaufsmöglichkeiten zu Randzeiten bzw. an Wochenenden und Feiertagen, gerade an hochfrequentierten Standorten”, sagt Marcel Haraszti. „Derzeit gibt es einen Selbstbedienungsmarkt (Billa Box) in Vösendorf und einen in Wiener Neudorf, ein weiterer wird am Verteilerkreis in Wien-Favoriten in den nächsten Wochen eröffnen. Auch Nahversorger im ländlichen Raum, die zu Kernzeiten mit Personal betrieben werden, würden von der Möglichkeit profitieren, ihre Märkte außerhalb der Kernzeiten ohne Personal offenhalten zu dürfen. Wir plädieren daher für rasche gesetzliche Umsetzung der Liberalisierung im Interesse unserer Kund:innen.”