Die Initiative Wund?Gesund! dient als Plattform für den Dialog zwischen Fachleuten, Journalist:innen und Interessierten zur Versorgung von Betroffenen chronischer Wunden. Im Zentrum des heutigen Dialogforums standen Fragen zur partnerschaftlichen Verbesserung von Prozessen und Finanzierungsstrukturen in der modernen Wundmedizin, zu Innovationen und digitalen Lösungen sowie zur Versorgung vor Ort im Alltag. Mag. Georg Hrovat, selbstständiger Apotheker aus Bad Goisern, Univ.-Prof. Dr. Lars-Peter Kamolz, MSc, (Universitätsklinikum Graz) und Dr. Arno Melitopulos, Österreichische Gesundheitskasse, diskutierten auf Einladung der beiden Wund?Gesund!-Sprecher:innen Mag.a Martina Laschet und Mag. Philipp Lindinger mit den Teilnehmer:innen. „Unser Anliegen ist die bestmögliche Versorgung von Menschen, die von chronischen Wunden betroffen sind. Der gleiche Zugang zur Versorgung in der Stadt und in ländlichen Gebieten muss im Zentrum der partnerschaftlichen Modernisierung von Prozessen und Finanzierung stehen – auch in Zeiten angespannter Budgets“, war man sich auf dem Podium einig.
Kooperation und Vertrauen als Basis für eine lückenlose Versorgung
„Sehr häufig werden Patient:innen mit immer noch schweren Wunden aus dem Krankenhaus entlassen. Sie müssen dann vor Ort in Teamarbeit von Patient:in, DGKP bzw. Wundmanagement, Hausärzt:in, Apotheke und Sozialversicherung betreut werden“, erklärte Hrovat. Um den Betroffenen komplexe organisatorische Wege zu ersparen, benötige es „enge Kooperation und ein funktionierendes Vertrauensverhältnis“ aller Player.
Die moderne Wundmedizin befinde sich aktuell in grundlegender Veränderung. Auch in Zukunft müsse eine lückenlose Versorgung sichergestellt werden, schlug Kamolz aus universitärer Perspektive in dieselbe Kerbe. „Die stakeholder-übergreifende Entwicklung im Bereich moderner Wundmedizin sollte auf Digitalisierung, Wunddiagnostik und den Umgang mit neuartigen Materialien fokussieren. Dabei müssen wir auch fragen: Welchen Platz hat Innovation und wie differenzieren wir Innovation und state-of-the art?“
Melitopulos unterstrich: „Die Gesellschaft wird älter und die Zahl der chronisch Kranken steigt – hier sehen wir als Gesundheitskasse Handlungsbedarf. Deswegen haben wir gemeinsam mit den anderen Playern Schwerpunkte gesetzt, so auch in der Wundversorgung. Diesen Weg setzen wir fort.“ Aktuell plane man im Rahmen der Regionalen Strukturpläne für die nächsten fünf Jahre: „Die Wundversorgung wird sich hier groß widerspiegeln.“ Österreichweit gehe es darum, in allen Bundesländern ein gutes Basisniveau in der Wundversorgung anzubieten. „Dabei müssen wir berücksichtigen, welche Rollen, Verantwortlichkeiten und Möglichkeiten lokal zur Verfügung stehen. Daher brauchen wir unterschiedliche Ansätze, die sich etwa in Wien als Wundzentrum materialisieren und in Oberösterreich als Pilotversorgung mit Ärzt:innen. In jedem Bundesland können unterschiedliche Maßnahmen wirksam werden“, stellte Melitopulos seitens der ÖGK klar.
Jetzt über alle Stakeholder-Nahtstellen hinweg Brücken bauen
„Auch in finanziell und prozessual herausfordernden Zeiten dürfen wir den Blick für den Fortschritt nicht übersehen, weil wir sonst nämlich die Unterstützung der Bevölkerung für unser Sozialsystem und für unseren sozialen Frieden aufs Spiel setzen. Wir kommen aus der Wirtschaft und managen – wie alle Player im Gesundheitswesen – tagtäglich finanzielle Herausforderungen. Dabei wissen wir, dass der Einsatz von Medizinprodukten gemäß dem Stand der Wissenschaft einen wesentlichen Beitrag für unsere Volkswirtschaft leisten kann“, appellierten die Wund?Gesund!-Sprecher:innen Lindinger und Laschet schließlich, jetzt auf den gemeinsamen Bau von Brücken über alle Stakeholder-Nahtstellen hinweg zu setzen.
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