Der Einrichtungsfachhandel steht im Wettbewerb mit großflächigen Möbelanbietern. Während diese auf Masse und schnelles Geschäft setzen, konzentriert sich der Einrichtungsfachhandel auf individuelle Beratung und maßgeschneiderte Lösungen. Doch wo informieren sich Kund*innen vor einer Kaufentscheidung? Eine aktuelle Studie von
SERVICE&MORE, Österreichs führendem Einkaufs- und Dienstleistungsverband im Einrichtungssektor, gibt Aufschluss über das Informationsverhalten der Österreicher*innen.
Für die Studie wurden 500 Österreicher*innen im Alter von 25 bis 60 Jahren im November 2024 befragt. Christian Wimmer, Geschäftsführer von SERVICE&MORE: „Unsere 293 Mitgliedsbetriebe agieren in einem derzeit höchst herausfordernden Markt. Die Rahmenbedingungen wie die allgemeine wirtschaftliche Lage, der anhaltende Rückgang bei den Wohnungsneubauten und aktuelle Insolvenzen verlangen vom Fachhandel einmal mehr höchste Flexibilität.“
Steigendes Interesse an Einrichtung
Umso wichtiger: Es interessieren sich mehr Menschen für das Thema Einrichten als noch vor sechs Jahren. Über 50 % der Befragten haben ihr Zuhause in den letzten fünf Jahren komplett ausgestattet, 90 % kauften mindestens ein Möbelstück in den letzten drei Jahren. Die Investitionsbereitschaft bleibt hoch: Rund die Hälfte plant 2025 eine Anschaffung, im Schnitt werden 5.700 Euro pro Haushalt ausgegeben.
15 % haben ein Budget von über 10.000 Euro.
Digitale Präsenz: ein Muss
Auf der Suche nach dem passenden Angebot, ist eine gut strukturierte Website für potenzielle Kund*innen sehr wichtig. „Sie ist mehr als eine Visitenkarte – sie muss die Brücke zwischen Inspiration und konkretem Interesse schlagen“, betont Wimmer. 50 % der Befragten bewerten detaillierte Produktbeschreibungen und eine funktionale Suchfunktion als entscheidend. Besonders Jüngere und Höhergebildete erwarten Referenzbereiche mit professionellen Fotos und Filtermöglichkeiten. Social Media dient in diesem Zusammenhang primär der Inspiration, nicht der direkten Preisrecherche. Außerdem wünschen sich Kund*innen zunehmend interaktive Planungstools mit Preistransparenz und spielerischen Elementen wie einem „Style-Check“. Die Bereitschaft zur Anlage eines Kundenkontos bleibt jedoch gering – es wird nur akzeptiert, wenn ein direkter Mehrwert erkennbar ist.
Persönliche Beratung bleibt essenziell
Trotz digitaler Möglichkeiten bleibt der Schauraum wichtig: Mehr als die Hälfte der Kund*innen informiert sich dort. „Besonders ab 36 Jahren steigt das Bedürfnis nach persönlicher Beratung vor Ort“, so FH-Prof. Dr. Astrid Oberzaucher, Studienleiterin OMK. Auch die Unter-35-Jährigen besuchen Showrooms, erwarten jedoch eine unkomplizierte Online-Terminbuchung. Kontaktformulare sind für diese Zielgruppe wenig attraktiv.
Unverbindliche Handlungsempfehlungen
Die Studie liefert klare Tipps: Eine professionelle Website mit Planungstool und Referenzbereich ist Pflicht. Social Media gewinnt an Bedeutung, sollte jedoch nur unterstützend eingesetzt werden. Online- und Offline-Kanäle müssen stärker miteinander verknüpft werden, um die Erwartungen junger Interessenten zu erfüllen. Wimmer resümiert: „Die Zukunft liegt in einer hybriden Strategie. Händler*innen, die digitale und persönliche Touchpoints intelligent kombinieren, werden langfristig erfolgreich sein.“ Mit den Erkenntnissen der Studie kann die Branche diesen Wandel aktiv mitgestalten.
Über SERVICE&MORE, GARANT Austria und WOHNUNION
Als professioneller Dienstleister im Einrichtungssektor bietet SERVICE&MORE mittelständischen Unternehmen alles, was sie brauchen, um im Zeitalter der Großflächenanbieter erfolgreich bestehen zu können. Die betreuten Verbände GARANT Austria und WOHNUNION sind mit 293 Mitgliedern die größten Einkaufs- und Dienstleistungsorganisationen für KMUs der österreichischen Einrichtungsbranche. Der gemeinsame Verkaufsumsatz beträgt 507 Mio. Euro netto. Das entspricht ca. 12 % des Gesamtmarktes. Insgesamt beschäftigen die Betriebe ca. 3.800 Mitarbeitende, verlegen 744.000 m2 Parkettboden und verkaufen und montieren rund 7.560 Küchen pro Jahr. www.serviceandmore.at