Beim 3. Österreichischen Wasserstofftag in Wien betonte Dr. Thomas Perkmann, Vorstandsvorsitzender der Westfalen-Gruppe, die Bedeutung von grünem Wasserstoff als vielseitig einsetzbaren Energieträger. Während grüner Wasserstoff in Mobilität, Industrie und Wärmeversorgung entscheidend zur Dekarbonisierung beitragen kann, sieht Perkmann die derzeitig hohen Kosten als eine der größten Hürden für den Hochlauf von Wasserstoff in Europa.
„Wasserstoff funktioniert – aber nicht zu dem aktuellen Preis. Soll grüner Wasserstoff ein Erfolg werden, brauchen wir in der momentanen Situation ein anderes Preisniveau“, erklärte Perkmann. Er forderte ein stärkeres Engagement der Politik, um den Ausbau und die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff zu fördern. Neben Anfangssubventionen, die in dieser Phase notwendig sind, plädierte er für eine Anpassung der strikten Regulierungen, die derzeit die Kosten unnötig in die Höhe treiben und den Markthochlauf bremsen. Insbesondere die hohen Strombezugskosten und wenig flexiblen Bezugskriterien stellte er als zentralen Stellhebel dar, um die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff voranzubringen.
Perkmann schilderte zudem aus praktischer Sicht die aktuelle Herausforderung: „Wie viele andere Unternehmen stehen auch wir in den Startlöchern, um die Versorgung mit Wasserstoff voranzutreiben. Bei den heutigen hohen Kilogramm-Preisen hält sich die Zahlungsbereitschaft potenzieller Abnehmer jedoch stark in Grenzen – gerade im Mittelstand.“ Die Westfalen-Gruppe, mit Hauptsitz in Münster, beliefert deutschland- und europaweit über 60.000 mittelständische Gewerbekunden mit Industriegasen, Kraftstoffen und Wärmeenergie und ist seit 40 Jahren im Bereich Wasserstoff aktiv. Auch im Bereich Mobilität zeigt sich ein ähnliches Bild, so Perkmann. „Zu den aktuellen Kosten für Fahrzeuge und für die Energie kann Wasserstoff ohne Förderung nicht sein gesamtes Potenzial entfalten.“
Die Veranstaltung, ausgerichtet vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV), versammelte Experten und politische Vertreter, darunter auch die österreichische Bundesumweltministerin Leonore Gewessler. Im Fokus standen dabei aktuelle Forschungen, regulatorische Rahmenbedingungen sowie konkrete Anwendungsfälle und Einsatzgebiete von Wasserstoff.
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