Land schafft Leben und Die Tafel Österreich klären auf, worauf man achten kann, um die Lebensmittelverschwendung zu Weihnachten so gering wie möglich zu halten.
Wien (OTS) – An Weihnachten verbringen wir gerne Zeit mit Familie und Freunden, nicht fehlen dürfen dabei üppige Festtagsessen. Häufig wird dafür jedoch zu viel eingekauft, mit dem Resultat, dass nach den Feiertagen große Mengen an Lebensmitteln entsorgt werden müssen, weil sie nicht rechtzeitig gegessen werden konnten. Maria Fanninger, Gründerin des Vereins Land schafft Leben, sagt dazu:
„Ein üppiges Weihnachtessen ist zwar etwas Schönes, es hat aber auch seine Kehrseite: Zu Weihnachten tendieren wir dazu, zu viel einzukaufen und dementsprechend viele Lebensmittel wegzuwerfen. Lebensmittel sind aber kein Wegwerfprodukt, sondern ein wertvolles Mittel zum Leben – und das in jederlei Hinsicht, denn in jedem Haushalt wandern pro Jahr durchschnittlich rund 800 Euro in Form von Lebensmitteln in den Müll. Lebensmittelverschwendung zu vermeiden ist also nicht nur eine Frage der Wertschätzung, sondern tut auch unserem Geldbörserl etwas Gutes.“
Insgesamt landen in Österreich pro Jahr rund eine Million Tonnen Lebensmittel im Müll. Am meisten wird dabei in den privaten Haushalten verschwendet: Mehr als die Hälfte des Lebensmittelmülls fällt hier an – und damit fast sechsmal so viel wie im gesamten Lebensmittelhandel. Vermieden werden kann das unter anderem durch eine gute Planung des Einkaufs. Nur das zu kaufen, was auch wirklich verbraucht werden kann, bietet sich für die Feiertage besonders gut an, sind diese doch so gut durchgeplant wie kaum eine andere Zeit im Jahr. Und falls dann doch etwas fehlt, haben die Supermärkte zwischen den Feiertagen geöffnet. Der Hamsterkauf für eine ganze Woche ist also gar nicht notwendig. Und wenn dann doch etwas übrigbleibt, gibt es immer noch die Möglichkeit, die Reste einzufrieren oder weiterzuverarbeiten – und sie so vor einem frühzeitigen Ende in der Tonne zu retten.
Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum
Neben der Planung spielt beim Thema Lebensmittelverschwendung auch das häufig missverstandene Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) eine wesentliche Rolle. Dieses ist nämlich nicht jener Tag, ab dem ein Lebensmittel plötzlich nicht mehr genießbar ist und entsorgt werden muss. Es gibt nur den Zeitpunkt an, bis zu dem das Lebensmittel bei richtiger Lagerung alle vorgegebenen Eigenschaften behält. Gegessen werden kann es in den allermeisten Fällen auch danach noch – und das je nach Lebensmittel mehrere Tage oder sogar Wochen lang.
Wissen zur Haltbarkeit und Lagerung von Lebensmitteln zu vermitteln, ist auch ein zentrales Anliegen von Die Tafel Österreich. Der Verein hat sich bereits 1999 der Rettung und kostenfreien Weitergabe von Lebensmitteln an armutsbetroffene Menschen über Sozialeinrichtungen verschrieben. Zum weihnachtlichen Höhepunkt der Lebensmittelverschwendung sagt Alexandra Gruber, Geschäftsführerin der Tafel Österreich:
„Mehr als eine halbe Million Menschen in Österreich kann sich jeden zweiten Tag keine Hauptmahlzeit leisten. Von einem weihnachtlichen Festessen ganz zu schweigen. Wir freuen uns daher, dass wir gerade jetzt mit unserer kostenfreien Lebensmittelhilfe auch armutsbetroffenen Personen eine kleine Freude bereiten können – und setzen uns weiterhin dafür ein, dass einfach sorgsamer mit einem so kostbaren und nicht für alle selbstverständlichen Gut umgegangen wird.“
Die Tafel Österreich setzt sich intensiv für mehr Bewusstsein rund um Lebensmittelverschwendung ein. So zeigt etwa das Sensorik Labor Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen spielerisch, wie man die eigenen Sinne einsetzt, um die Genusstauglichkeit von Lebensmitteln festzustellen. Mit der Wanderausstellung „Gewissensbiss – geerntet.gekauft.gekübelt.“ sensibilisiert der Verein österreichweit für das Thema vermeidbare Lebensmittelabfälle. Und auch die MHD-Broschüre „Ist das noch gut?“ (zum Mindesthaltbarkeitsdatum) sowie die TafelBox sind Beiträge, um gegen Lebensmittelverschwendung aktiv vorzugehen.
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