Der Verband der Tiroler Tourismusverbände (VTT) hat sich als relevante Stimme etabliert, die Rolle wolle man selbstbewusst weiter ausbauen, so lautete der Tenor bei der diesjährigen Vollversammlung in der Beletage der Swarovski Kristallwelten. Im Rahmen der Sitzung wurde die Erhöhung des VTT-Budgets beschlossen, um weiteren Handlungsspielraum als verlässlicher Branchenvertreter zu gewinnen. Die Tourismusverbände leisten einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung des Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraumes, das habe auch der kürzlich präsentierte Nachhaltigkeitsbericht gezeigt, betonte VTT-Obmann Benjamin Kneisl. Das konstruktive Miteinander sei ein Gebot der Stunde, eine eigene TVB-Akademie wird als zentraler Wissens-Hub forciert.
Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Mario Gerber hob im Rahmen der VTT-Vollversammlung die Bedeutung eines offenen Dialogs hervor. „Es braucht ein selbstbewusstes Miteinander der einzelnen Wirtschaftsbranchen für einen erfolgreichen Standort“
, so Gerber. Die Obleute wiederum zeigten sich einig, dass ein intensiver und kontinuierlicher Austausch innerhalb und außerhalb der Branche unerlässlich ist, um die Herausforderungen am Wirtschaftsstandort zu bewältigen.
Kneisl: „VTT als Branchenstimme wird gestärkt“
„Der VTT hat sich dabei als klare und starke Stimme für die 34 Tiroler Tourismusverbände etabliert“
, betonte Kneisl und warb dafür, diesen Weg konsequent weiterzugehen sowie Synergien und Kooperationsmöglichkeiten zukünftig noch intensiver zu nutzen. Diese Positionierung fand unter den Obleuten indes große Zustimmung. Ohne Gegenstimme wurde der Antrag zur Erhöhung des VTT-Budgets ab 2026 beschlossen. Kneisl zog im Rahmen der Vollversammlung auch ein Resümee des bisherigen Jahres: „Es ist viel passiert – von der Novelle der Tourismusfinanzierung über die Bäderstudie bis zur Diskussion um Einheimischentarife.“
Besonders zur Tourismusfinanzierung stellte er klar: „Die Entscheidung, die Wirtschaft zu entlasten und die Finanzierungsverantwortung stärker auf die Gäste zu verlagern, war richtig.“
Dennoch dürfe man nicht außer Acht lassen, dass viele TVBs mit Budgeteinbußen konfrontiert sind, gleichzeitig aber die Begehrlichkeiten an den Tourismus steigen. Von zentral gebündelten Budgettöpfen sieht Kneisl ab: „Der Tourismus zahlt bereits in vielen Bereichen einen wesentlichen Beitrag. Der bewährte Weg regionaler Kooperationen, der sich an den örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnissen sowie den finanziellen Möglichkeiten der TVBs orientiert, hat sich als erfolgreich erwiesen und soll jedenfalls fortgesetzt werden“
, betonte Kneisl. Ein offener Austausch gerade auch mit anderen Branchen müsse künftig aber gezielt gefördert werden, um neue Perspektiven auf den Tourismus zu gewinnen und den Dialog zu fördern. „Es ist uns wichtig, auch andere Sichtweisen zu hören. Nur so können wir an der Tourismuswahrnehmung arbeiten und gemeinsam positive Entwicklungen vorantreiben“
, so Kneisl.
Gerber: „Tiroler Tourismusverbände sind europaweit Vorreiter“
„Im vergangenen Jahr konnte ein wichtiger Meilenstein im Bereich der Nachhaltigkeit umgesetzt werden: In allen 34 TVBs wurden unter Federführung des VTT insgesamt 40 Nachhaltigkeitskoordinator:innen ausgebildet, die seither dafür sorgen, dass nachhaltige Konzepte weiterentwickelt und umgesetzt werden“
, zeigte Ingrid Schneider, Geschäftsführerin des VTT, auf. Und Gerber ergänzte: „Der Tiroler Tourismus beweist damit, dass er seine Rolle als Verantwortungsträger für eine nachhaltige Entwicklung ernst nimmt und europaweit ein Vorreiter ist.“
Der kürzlich veröffentlichte Nachhaltigkeitsbericht unterstreicht die Initiativen der Tiroler Tourismusverbände in den Bereichen Nachhaltigkeitsmanagement, Mobilität und regionale Kooperationen. „Die TVBs leisten hier bereits überdurchschnittliche Arbeit und einen entscheidenden Beitrag zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung unseres Landes“
, so Schneider. Gleichzeitig zeigt der Bericht auf, dass in den Bereichen Tourismus und Landwirtschaft sowie Barrierefreiheit noch Potential besteht, das es in Zukunft weiter zu fördern gilt. „Dies macht einmal mehr deutlich, dass der intensive Austausch mit anderen Branchen unerlässlich ist“
, so Kneisl.
Schneider: „TVB-Akademie als zentraler Wissens-Hub“
Ab 2025 wird auch das bestehende Angebot der Vermieterakademie Tirol neu ausgerichtet, erklärte Schneider: „Die Vermieterakademie soll sich zukünftig noch stärker an den Bedürfnissen der Tourismusverbände und ihrer Mitgliedsbetriebe orientieren.“
Unter dem Titel „TVB-Akademie“ wird das Aus- und Weiterbildungsangebot für TVB-Mitarbeiter:innen weiter ausgebaut sowie um Programme für die Führungsebene, Obleute und Geschäftsführung ergänzt, um alle Akteure innerhalb eines TVBs bestmöglich unterstützen zu können.