Universität Kiel: „Signifikante Produktionsrückgänge und entsprechende Preissteigerungen“
St.Pölten (OTS) – Die Renaturierungsverordnung wird oft als eine der wichtigsten Maßnahmen des Green Deals angepriesen. Doch nun bestätigen gleich vier unabhängige Studien die besorgniserregenden Folgen: Ein dramatischer Einbruch der landwirtschaftlichen Produktion und erhebliche Erhöhungen der Lebensmittelpreise.
Studienergebnisse im Detail
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) warnt, dass der Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion die Lebensmittelversorgung in der EU verknappen wird und dadurch die Lebensmittelpreise steigen. Zusammengefasst rechnet die US-Behörde mit folgenden Ergebnissen: Die landwirtschaftliche Produktion geht um 12 % zurück, während die Preise um 17 % steigen.
Auch die Universität Kiel bestätigt diese besorgniserregenden Trends. Ihre Forschung zeigt, dass es zu signifikanten Produktionsrückgängen und entsprechenden Preissteigerungen in der EU kommen wird. Konkret erwarten die Wissenschaftler einen Rückgang der Produktion um 20 % bei Rindfleisch und um 6,3 % bei Milch. Bei Getreide und Ölsaaten wird ein Rückgang um 21,4 % beziehungsweise 20 % prognostiziert.
Diese drastischen Produktionsrückgänge implizieren bedeutende Preissteigerungen: Rindfleisch könnte um 58 % teurer werden, Schweinefleisch um knapp 48 % und Rohmilch um rund 36 %. Für pflanzliche Produkte liegen die Preissteigerungen zwischen 15 % für Obst und Gemüse (einschließlich Dauerkulturen und Wein), 18% für Ölsaaten und 12,5 % für Getreide.
Eine Studie der Universität Wageningen untersucht ausgewählte Produkte und prognostiziert Produktionsminderungen von etwa 20 % sowie eine Preissteigerung von rund 10 %.
Auch die Europäische Kommission bestätigt in ihrer Folgeabschätzung, dass die Maßnahmen einen Rückgang der Lebensmittelproduktion zur Folge haben werde.
„Leider wurde beim Alleingang der Grünen Ideologie vor Hausverstand gesetzt und sie lässt die Bevölkerung auf den höheren Kosten sitzen! Es ist verantwortungslos, dass man so kurz nach der Coronapandemie die Versorgungssicherheit wissentlich aufs Spiel setzt“, so NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek.
Bauernbund unterstützt Nichtigkeitsbeschwerde
Die ÖVP brachte in dieser Sache auch eine Nichtigkeitsbeschwerde ein. Diese wird vom NÖ Bauernbund vollinhaltlich unterstützt, Nemecek hält dazu fest: „Diese Verordnung ist nichts anderes als ein Kostentreiber für die gesamte Bevölkerung und ein Plan zur Enteignung. Mit der Umsetzung droht für Österreich und alle EU-Mitgliedsstaaten ein wahres Bürokratiemonster ohne Mehrwert und zum erheblichen Schaden der Versorgungssicherheit. Jede einzelne Bürgerin, jeder Bürger und die gesamte Verwaltung von der EU, dem Bund, den Ländern und die Gemeinden sind davon betroffen und werden die Folgen spüren.“
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Benjamin Lorenzer
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