BM Gewessler will eine raschere Unabhängigkeit von russischem Gas. Ein Teil der Lösung wäre rasch verfügbar: heimische erneuerbare Gase.
Wien (OTS) – Österreich befindet sich in einer massiven Abhängigkeit von russischem Erdgas, diese soll nun rasch reduziert und bis 2028 eine gänzliche Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen erreicht werden. Das ist die Kernaussage der heutigen Pressekonferenz von Klimaschutzministerin Gewessler. Abhängigkeiten bei Gasimporten zu reduzieren und die Versorgungssicherheit zu erhöhen ist auch eine langjährige Forderung des Kompost & Biogas Verband Österreich (KBVÖ), weshalb wir das Bestreben, Österreich so rasch wie möglich aus der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu befreien, begrüßen.
Wie kann sich Österreich künftig auch selbst mit Energie versorgen? Diese Frage rückt einmal mehr in den Fokus – auch angesichts des drohenden Ausfalls russischer Gaslieferungen nach dem bereits angekündigtem Ende des Transitvertrags für russisches Gas durch die Ukraine Ende dieses Jahres. Die Zeit drängt, gefordert sind nun zukunftssichere Lösungen. Ein Teil der angesprochenen Diversifizierungspflicht wäre die Forcierung erneuerbarer heimischer Gase wie Biomethan und erneuerbarer Wasserstoff. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag war vor einem Jahr in Begutachtung und liegt nun beschlussreif auf dem Tisch der beiden Regierungsparteien.
Nachhaltige Energie aus Österreich für Österreich
Die heimische Erzeugung von Energie und die bewusste Nutzung von österreichischen erneuerbaren Ressourcen ist das Gebot der Stunde. Nutzen wir daher alle möglichen regional verfügbaren Ressourcen die aufgebracht werden können. Mehr heimische erneuerbare Gase – das sichert nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern ist auch notwendig, um den Weg in Richtung Klimaneutralität einzuschlagen und Milliarden-Strafzahlungen wegen verfehlter CO2-Reduktionsziele zu vermeiden.
Alleine das Potenzial an organischen Abfällen und Reststoffen der Land- und Forstwirtschaft für die Erzeugung inländischer erneuerbarer Gase ist hoch: Insgesamt können damit bis 2040 bis zu 30% des aktuellen Erdgasverbrauchs alleine mit Biomethan (Biogas, Klärgas und Holzgas) gedeckt werden (erneuerbarer Wasserstoff ist hierbei noch gar nicht eingerechnet). Aktuell werden in Österreich schon rund 270 Biogas- und 14 Biomethaneinspeiseanlagen betrieben. Alleine durch die Umstellung von der Stromerzeugung in die Gaseinspeisung von 80 bestehenden Biogasanlagen können so relativ rasch bis zu 2 TWh erneuerbares Gas produziert werden. Es braucht jedoch noch den rechtlichen Rahmen in Form des EGG, der die notwendige Planungssicherheit für die Branche bringen würde.
Um das Ziel, Versorgungssicherheit im Allgemeinen und Reduktion der Abhängigkeit von russischem Gas im Speziellen, zu erreichen, appelliert der KBVÖ daher an die Bundesregierung, das EGG nun zügig zur Beschlussfassung zu bringen – für eine rasche nachhaltige und zukunftssichere Energieversorgung aus Österreich für Österreich.
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