Feier im Kursalon Wien mit Minister Brunner, WKO-Chef Mahrer, Wiener Staatsopernballett und Hanno Settele als Taxler
Wien (OTS) – Mit viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Bank- und Genossenschaftswesen ist am Donnerstag im Kursalon Wien die offizielle Feier zum 150-Jahr-Jubiläum des Österreichischen Genossenschaftsverbandes (ÖGV) über die Bühne gegangen. Es war ein Abend voller Highlights, der ganz im Zeichen des kooperativen Wirtschaftens und der Zukunftskraft Genossenschaft stand.
„Wohin soll’s denn gehen?“ – der Abend begann mit einer Überraschung: Auf der Leinwand lief ein Film mit ORF-Star Hanno Settele in seiner Paraderolle als Taxifahrer. In den Gesprächen mit den Fahrgästen – alle wollten zum Kursalon – erfuhr der prominente Taxler nach und nach, was es mit dem rätselhaften Ziel der Fahrt, dem ÖGV, seinen Mitgliedern und dem kooperativen Wirtschaften auf sich hat. Zuletzt kutschierte Settele den ÖGV-Vorstandsvorsitzenden Peter Haubner, den er dann zum Live-Auftritt auf die Festbühne begleitete.
Prominenz aus dem In- und Ausland
„Genossenschaften liefern Antworten auf die großen Herausforderungen der Zukunft, und Vertrauen ist der Schüssel für ihren Erfolg“, erläuterte Haubner im Gespräch mit Moderatorin Daniela Philipp das Jubiläumsmotto „Mit Vertrauen Zukunft bauen“. Im Publikum saßen unter anderem Finanzminister Magnus Brunner, Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer, Nationalbibliothek-Generaldirektorin Johanna Rachinger, hochrangige Vertreter der österreichischen und internationalen Banken- und Genossenschaftsverbände – aus Deutschland waren unter anderem BVR-Präsidentin Marija Kolak und DGRV-Vorstandsvorsitzender Eckhard Ott angereist –, sowie zahlreiche Vorstände der Volksbanken und der Warengenossenschaften.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen wandte sich mit eine Videobotschaft an die Gäste: „Der ÖGV vereint viele unterschiedliche Branchen unter dem Dachgedanken des Gemeinschaftlichen, des Kooperativen. Unter dem Gedanken, dass wir als Menschen, aber auch als Gesellschaft gemeinsam immer weiter kommen als allein. Und da kann ich nur zustimmen“, so der Bundespräsident. Die Grußworte der Bundesregierung überbrachte Finanzminister Magnus Brunner, der betonte, dass Genossenschaften mit ihren Werten wie Zusammenhalt und Zusammenarbeit gerade in diesen turbulenten Zeiten hochmodern seien.
Eine Erfolgsstory – auch digital
„Gemeinsam Geschichte schreiben“, lautete das Motto beim Bühnenauftritt von ÖNB-Generaldirektorin Johanna Rachinger und ÖGV-Vizepräsident Rainer Borns. Letzterer stellte das Jubiläumsheft mit der Geschichte des ÖGV vor. Die Chefin der Nationalbibliothek berichtete über den erfolgreichen Abschluss eines großen Digitalisierungsprojekts: In Partnerschaft mit dem ÖGV ist es gelungen, sämtliche historischen Ausgaben der traditionsreichen Verbandszeitschrift auf anno.onb.ac.at digital abrufbar zu machen. Der Wissensschatz reicht zurück bis ins Jahr 1872.
Unternehmerischer Mut war das Thema der Keynote von Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer. Vor allem ging es ihm auch um Mut zur Ehrlichkeit: Mahrer betonte den Ernst der aktuellen wirtschaftlichen Situation und plädierte dafür, die Herausforderungen gemeinschaftlich – auf europäischer Ebene – zu bewältigen. Der ÖGV sei hier ein Vorbild.
„Die Zukunft ist digital, divers und nachhaltig“
Das Schlusswort des Abends gehörte ÖGV-Präsident Clemens Pig. Der Chef der Austria Presse Agentur blickte in die Zukunft der Genossenschaft. Diese Zukunft sei digital, divers und nachhaltig. Es gelte, den kurzfristigen Profit durch nachhaltiges ökonomisches Handeln abzulösen. Das gelinge am besten durch Kooperation. Denn: „Wer als kleines oder mittleres Unternehmen in der digitalen, von internationalen Konzernen dominierten Welt bestehen will, muss schlau sein.“ Genossenschaften würden das seit langem vorleben und kämen so auch besser als andere durch Krisen. Sie könnten aber auch das zentrale Erfolgsmodell einer neuen Plattformökonomie werden. „Die Zukunft gehört dem genossenschaftlichen Prinzip“, gab sich Pig fest überzeugt.
Künstlerisch umrahmt wurde die Feier von Tänzerinnen und Tänzern der Vereinigung Wiener Staatsopernballett, die – eigens für diesen Anlass choreografiert – ihre Interpretation des Menschen als Homo cooperativus zum Besten gaben. Im letzten Teil der Darbietung fertigte der Speed Painter Michael Raivard aus Goldstaub die Jubiläumszahl „150“ an. Das Werk wurde am Ende stellvertretend für alle Mitglieder und Mitarbeiter des ÖGV an Präsident Pig überreicht.
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