Österreich importiert mehr Erdbeeren als die meisten anderen Länder der Welt. Der Verein Land schafft Leben klärt auf, wie sich das auf Mensch, Umwelt und Geschmack auswirkt.
Wien (OTS) – Obwohl Erdbeeren in Österreich noch lange nicht Saison haben, wird schon jetzt fleißig dafür geworben. Und auch die frühlingshaften Temperaturen verleiten dazu, zu glauben, die Erdbeerzeit habe schon wieder begonnen. Tatsächlich sind Erdbeeren aus heimischem Freiland-Anbau je nach Witterung aber frühestens Ende Mai verfügbar. Bis dahin kommen die Erdbeeren, die es aktuell im Lebensmitteleinzelhandel zu kaufen gibt, aber aus Ländern wie Spanien und Italien. Für Maria Fanninger, Gründerin des Vereins Land schafft Leben, zahlt es sich in vielerlei Hinsicht aus, auf die Erdbeersaison in Österreich zu warten:
„Mensch und Umwelt zahlen einen hohen Preis dafür, dass wir das ganze Jahr über Erdbeeren essen können. Importierte Erdbeeren haben teilweise lange Transportwege hinter sich. Außerdem werden sie oft in regenarmen Regionen angebaut, wo sie aufwändig bewässert werden müssen. Auch die Arbeitsbedingungen, etwa für Erntehelferinnen und -helfer, sind in diesen Ländern deutlich weniger streng reguliert als in Österreich.“
Abstriche beim Geschmack
Neben dem teilweise großen ökologischen Fußabdruck unterscheiden sich importierte Erdbeeren auch geschmacklich von den heimischen. Für die Import-Erdbeeren werden gerne festere Sorten angebaut, damit die Erdbeeren den Transport gut überstehen. Weil sie erst einige Tage nach der Ernte bei uns im Regal ankommen, werden sie frühreif geerntet. In diesem Zeitraum kann es zu Nährstoffverlusten kommen, etwa von Vitamin C oder Folsäure. Mit Erdbeeren, die frisch vom Feld kommen und zum optimalen Zeitpunkt geerntet werden, kann man das nicht vergleichen. Für Maria Fanninger gibt es noch einen weiteren Grund, bis zum Beginn der Erdbeersaison Ende Mai zu warten:
„Die ständige Verfügbarkeit von Erdbeeren nimmt ihnen jede Besonderheit. Ist es nicht viel schöner, sich wieder auf etwas zu freuen, das es eben nur ein paar Monate im Jahr gibt?“
Platz elf beim weltweiten Erdbeer-Import
2022 wurden in Österreich rund 32.000 Tonnen Erdbeeren gegessen. Das sind 3,5 Kilogramm pro Kopf. Mit der heimischen Ernte kann dieser Bedarf nicht gedeckt werden, weshalb große Mengen Erdbeeren aus anderen Ländern nach Österreich importiert werden. Unter jenen Ländern, die weltweit die meisten Erdbeeren importieren, reiht sich Österreich damit sogar auf Platz elf ein. Große Exportländer sind Spanien, Mexiko und Amerika.
Rückfragen & Kontakt:
Carmen Brüggler, Kommunikation
Land schafft Leben
8970 Schladming | 1010 Wien
T: 01 89 06 458
presse@landschafftleben.at