Stellen Sie sich vor, Sie haben weniger als 3 Tage Zeit und sollen eine Online-Plattform für Mitarbeiter-Fahrgemeinschaften, ein System zur optimalen Auslastung von Elektrotankstellen, ein zentrales Ticketing-System und eine Lösung zur Baustellenerkennung im Bereich autonomes Fahren entwickeln. Geht nicht, denkt man, geht doch. Das Ganze nennt sich Hackathon.
Hackathons sind eine jährliche Veranstaltungsreihe der FH Kärnten und verbinden Studierende bzw. Schüler*innen mit Vertreter*innen von Unternehmen und (Hoch-)Schulen miteinander, um unterschiedliche Aufgabenstellungen zu lösen und die Lösungsansätze am Ende des Hackathons einer namhaften Jury zu präsentieren.
„Das Format des Hackathons bietet nicht nur der FH Kärnten, sondern allen Teilnehmenden einzigartige Vorteile wie Networking, Kooperation, Vernetzung von Studierenden/Schülern mit Unternehmen. Die FH Kärnten stärkt mit dem Hackathon als innovatives Veranstaltungsformat die Positionierung als DIE Fachhochschule in Kärnten und darüber hinaus und zeigt sie, wie die Vernetzung von Praxis und Lehre sowie ihre Anwendbarkeit gelebt und zukunftsweisend interpretiert wird,“ erläutert Larissa Wucherer, Projektverantwortliche an der FH Kärnten.
Ziel ist es im Hackathon, für Unternehmen relevante Use Cases zum Thema „We move the Future – Building together a sustainable, smart and mobile world“ mit Lösungsvorschlägen zu versehen und Prototypen zu erstellen. In einem kreativen Rahmen und mit „Outside-the-Box-Thinking“ werden von mehreren Teams innerhalb kürzester Zeit innovative Geschäftsideen und Ansätze für Software- und Hardwarelösungen mit Hilfe zukunftsweisender Technologien erarbeitet. Die Kompetenzfelder Künstliche Intelligenz, Gamification, Software Engineering sowie digitale Geschäftsmodelle bilden die Basis für alle Lösungsansätze der jeweiligen Aufgabenstellungen.
Die gemischten Teams, die von 25. bis 27. September an den Use Cases arbeiten, setzen sich aus Studierenden und Schülern der FH Kärnten, FH St. Pölten, Universität Klagenfurt und HTL Villach zusammen und bringen unterschiedliche Expertisen aus den genannten Kompetenzfeldern in die Bearbeitung der Aufgabenstellungen ein.
Teilnehmende Unternehmen mit insgesamt vier eingebrachten Use Cases waren heuer die Asfinag, die Kärntner Linien, die Kärntner Sparkasse und die Kelag. Die Professor*innen, die neben den Unternehmenscoaches als Fachcoaches den teilnehmenden Studierenden und Schülern zur Seite stehen, sind von den oben genannten (Hoch-)Schulen sowie von unserem Partner Eviden.
„Die Projekte beim diesjährigen Hackathon haben gezeigt, dass die Studierenden gemeinsam mit den Fachcoaches in kurzer Zeit herausragende Ansätze und Lösungen entwickeln können. Als Technologieleader entwickeln auch wir laufend neue Lösungen und freuen uns, die Talente von morgen bei ihrer Ausbildung zu unterstützen. Wir sind davon überzeugt, dass wir mithilfe der Digitalisierung zu einer positiven Entwicklung des Standorts und der Gesellschaft beitragen. Die Teilnehmenden am Hackathon haben gezeigt, dass sie dazu ihren Beitrag leisten können“, zeigt sich Alexander Ounitsch, Head der Region South bei Eviden Austria, begeistert.
Das Team „Kärntner Linien Team 2“ wurde als Gewinner des Hackathons 2024 der FH Kärnten ausgezeichnet. Ihr Projekt überzeugte durch eine umfassende Beurteilung, die verschiedene Bereiche beleuchtete und über den Tellerrand hinausblickte, indem es auch andere Anwendungsfälle inkludierte. Kern des Projekts ist ein innovatives Alerting-System in Verbindung mit einem Data Warehouse, das Benutzerdaten und Wetterprognosen berücksichtigt, um Nutzern alternative Routen via Push-Nachrichten vorzuschlagen. Ein zusätzliches Benefit-System, die sogenannten „Kärnten Coins“, belohnt zurückgelegte Kilometer und ermöglicht Herausforderungen sowie ein Badge-System, das Gemeinschafts- und soziale Aspekte fördert. So können beispielsweise gesammelte Punkte für Personen mit weniger Mitteln in einem Sharing-System eingelöst werden. Das Konzept eröffnet zudem Potenzial für großflächige Ziele auf Landesebene oder für Unternehmen und zeigt visionäre Anknüpfungspunkte, etwa mit der Kelag.