Bozen (OTS) – Seit 01. Mai 2024 haben weit über 90 Prozent aller in Südtirol nächtigenden Touristen Zugang zum innovativen Gästekartenprojekt Südtirol Guest Pass.
Das ist einzigartig, wenn man bedenkt, dass es noch vor wenigen Jahren laut einer Studie der IDM Südtirol aus dem Jahr 2020 mehr als 20 verschiedene Gästekarten gab. Zu diesem Zeitpunkt hatten 50% aller in Südtirol nächtigenden Touristen Zugang zu einer Gästekarte.
Nun wurde das System vor allem in Hinblick auf die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel vereinheitlicht und ein gemeinsamer Tarif festgelegt.
Die Basis für dieses Projekt wurde von der Südtiroler Landesregierung gelegt – und zwar mit Beschluss Nr. 732 vom 11. Oktober 2022.
Landesrat Daniel Alfreider: „Wie in diesem Beschluss festgelegt und im Landesmobilitätsplan ausgeführt, verfolgt dieses innovative Projekt das Ziel, unsere Gäste während ihres Aufenthaltes dazu zu bewegen, auf das eigene Auto zu verzichten und den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Erste Erfahrungen mit der Gästekarte beweisen, dass immer mehr Gäste dieses Angebot annehmen. Zielvorgabe war, dass bis 2025 flächendeckend mindestens 90% aller Nächtigungen Zugang zu einer Gästekarte haben. Durch den aktiven Einsatz des Mobilitätskonsortiums wurde dieses Ziel bereits jetzt erreicht“.
Der Südtirol Guest Pass wurde vom Mobilitätskonsortium als einheitliche Koordinierungsstelle auf den Weg gebracht und in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Tourismusorganisationen (LTS), der IDM Südtirol und der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) umgesetzt. In Zukunft fließen aus diesem Projekt rund 20 Millionen Euro jährlich in den Landeshaushalt. Mit diesem Geld kann das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs ausgebaut werden.
Der Tourismus in Südtirol ist ein wichtiger Wirtschaftszweig. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, müssen Maßnahmen gesetzt werden, damit der Tourismus zunehmend nachhaltig wird. Eine der Maßnahmen, die genau in diese Richtung zielt, ist der Südtirol Guest Pass, betont Landesrat Luis Walcher.
„Das Angebot, das wir mit dieser digitalen, flächendeckenden und vom Tourismus selbst finanzierten Gästekarte setzen, ist in dieser Dimension einzigartig in Europa. Es bringt viele Vorteile für unsere Gäste – und es wird dafür sorgen, dass unsere Gäste während ihres Aufenthaltes auf ihr Auto verzichten, was wiederum Vorteile für unser Land, die hier lebenden Menschen und die Umwelt bringt. Die Gästekarte ist ein konkreter Beitrag zur Umsetzung des Klimaplans 2040.“
Technisch realisiert wurde das Projekt gemeinsam mit feratel media technologies AG mit Sitz in Innsbruck. Im Bereich digitale Gästekarte ist feratel seit 15 Jahren marktführend und hat mittlerweile 150 internationale Projekte betreut und die Software dafür entwickelt.
Im Oktober 2023 wurde das Unternehmen mit der Digitalisierung beauftragt. Seit Mai werden Tourismusorganisationen bereits auf das digitale System umgestellt, bis Jahresende 2024 wird es flächendeckend abgeschlossen sein.
„Wir sind stolz, ein derart renommiertes Kartenprojekt technologisch auf eine neue Ebene zu heben und damit den Südtiroler Stakeholdern den Weg für weitere Innovationsschritte zu ebnen, ob im Marketing, bei der innovativen Produktentwicklung, der Erhöhung der Wertschöpfung vor Ort oder der weiteren Attraktivitätssteigerung des ÖPNV unter den Gästen“, so Markus Schröcksnadel, CEO der feratel media technologies AG.
Was ist der Südtirol Guest Pass?
Der Südtirol Guest Pass ermöglicht es den Feriengästen während ihres Aufenthaltes in Südtirol, die öffentlichen Verkehrsmittel in der Region unkompliziert und – seit 2024 neu – digital zu nutzen.
Durch einen Beitrag von aktuell 0,60 € pro Nächtigung und pro Gast, der über den Beherbergungsbetrieb als Umlagefinanzierung eingehoben und abgerechnet wird, haben die Feriengäste als Basisleistung freien Zugang zur Nutzung des südtirolmobil Angebotes. Diese Abgabe wird unabhängig von der Nutzung von jedem Gast abgegeben. Außerdem unterliegt der Betrag einer jährlichen automatischen Inflationsanpassung.
Weitere Nutzungsmöglichkeiten, wie Zugang zu Museen oder individuell auf die Tourismusregion zugeschnittene Angebote, können dem Südtirol Guest Pass hinzugefügt und dem Gast angeboten werden. Somit hat jede Destination die Möglichkeit, sich bestmöglich zu positionieren.
Für Organisation, Koordination und Verrechnungsdienstleistungen zeichnen das Mobilitätskonsortium und die dort als Mitglieder angeschlossenen Tourismusorganisationen verantwortlich, die Einnahmen fließen in den Landeshaushalt. Die gesamten Kosten für Verwaltung, Organisation und Digitalisierung der Gästekarte werden zusätzlich und separat von den Tourismusorganisationen aufgebracht und getragen.
Sophia Oberjakober, Geschäftsführerin Mobilitätskonsortium: „Bei über 30 Millionen Nächtigungen ergibt sich ein jährlicher Betrag von rund 20 Millionen Euro. Diese Gelder, die über den Südtirol Guest Pass eingenommen werden, stehen für die Verbesserung und Erweiterung der Bus- und Bahnlinien sowie anderer Infrastrukturen im Land zur Verfügung. Somit profitiert auch die lokale Bevölkerung von diesem Projekt. Der Südtirol Guest Pass wird also nicht von der öffentlichen Hand, sondern von den Gästen selbst finanziert.“
Andres Dorfmann, Präsident Mobilitätskonsortium: „Der Südtirol Guest Pass ist das Ergebnis einer langen und intensiven Entwicklungsphase. Es erforderte erhebliche Überzeugungsarbeit, um die verschiedenen Tourismusorganisationen für dieses Projekt zu gewinnen. Heute können wir mit Stolz verkünden, dass der Südtirol Guest Pass ein einzigartiges und zukunftsweisendes Projekt ist, das die Mobilität in der Region nachhaltig verändern wird.“
Digitalisierung des Südtirol Guest Pass
In der Vergangenheit hat der Gast den Südtirol Guest Pass als vorgedruckte Karte ausgehändigt bekommen. In Zukunft wird er diesen digital auf seinem Smartphone erhalten.
In dem Moment, in dem der Gast in den Beherbergungsbetrieben angemeldet wird, läuft über das System des LTS eine von feratel entwickelte Software, die den Gast erfasst und für die Dauer seines Aufenthaltes einen personifizierten Südtirol Guest Pass generiert. Dieser wird dem Gast per Mail zugeschickt und kann dann entweder ausgedruckt oder im Wallet, der digitalen Brieftasche auf dem Smartphone, abgespeichert werden.
Ambros Hofer, Präsident Landesverband der Tourismusorganisationen: „Für den LTS handelt es sich um ein wichtiges und wegweisendes Projekt, das dank der Zusammenarbeit aller Stakeholder realisiert werden konnte. Es freut uns, dass die Tourismusvereine flächendeckend dahinterstehen“.
Rückfragen & Kontakt:
feratel media technologies AG
Mag. Gabriela Huter
Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Tel. +43 664 9678380
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