Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat auf dem 46. Weltkongress der International Transport Workers‘ Federation (ITF) in Marrakesch klar gegen eine Zerschlagung der Deutschen Bahn Stellung bezogen. Inmitten von über 2.000 internationalen Gewerkschaftern bekräftigte die Delegation der EVG, dass die Deutsche Bahn als integrierter Konzern erhalten bleiben muss, um Arbeitsplätze zu sichern und die Verkehrswende voranzutreiben.
EVG-Chef Martin Burkert leitet die deutsche EVG-Delegation und nutzte die internationale Plattform, um die Forderungen nach einer starken, integrierten und zukunftsorientierten Deutschen Bahn zu bekräftigen. Während es in Deutschland Stimmen gibt, die Deutsche Bahn als integrierten Konzern zu zerschlagen positionierte sich der ITF-Weltkongress für den Erhalt integrierter Bahnkonzerne weltweilt. Es gibt genug Beispiele, wo Zerschlagung und Privatisierung scheiterten – so werden aktuell in Großbritannien Infrastruktur und Betrieb wieder in eine neue „Great British Railways“ reintegriert. Eisenbahn muss als Daseinsvorsorge öffentliches Gut sein und bleiben.
Martin Burkert: „Eine Zerschlagung wäre ein Rückschritt für Beschäftigte und den Klimaschutz. Wir fordern stattdessen mehr Investitionen in die überalterte Infrastruktur und einen klaren Kurs gegen Privatisierung. Man kann nur hoffen, dass dieses eindeutige weltweite Signal auch in Deutschland nicht nur gehört, sondern auch verstanden wird!„
Sechs Gewerkschaften aus fünf Ländern, darunter die EVG (Deutschland), OGBL (Luxemburg), SEV (Schweiz), vida (Österreich), FGTE-CFDT und CGT Cheminot (Frankreich), brachten auf dem ITF -Weltkongress 2024 in Marrakesch den gemeinsamen Antrag „Keine Zerschlagung integrierter Bahnunternehmen und Privatisierung des öffentlichen Verkehrssektors“ ein. Der ITF-Kongress stimmte mit überragender Mehrheit für den Antrag!
Die ITF und alle Mitgliedsgewerkschaften stellen sich entschieden gegen die Zerschlagung und die Privatisierung öffentlicher Verkehrsdienste. Eine integrierte, staatlich geführte Bahn ist entscheidend für die Erreichung der Klimaziele im Verkehr. Zudem hat die Liberalisierung in vielen Ländern zu negativen Folgen wie Lohndumping, Outsourcing und einer Verschlechterung der Servicequalität geführt.
Die EVG betont, dass die Stärkung nationaler Bahnsysteme und die Sicherung guter Arbeitsbedingungen Priorität haben müssen. Gemeinsam setzen sich die Gewerkschaften für eine Verkehrspolitik ein, die den öffentlichen Schienenverkehr fördert und die Interessen der Beschäftigten wahrt. Die EVG warnt eindringlich vor den Folgen einer Zerschlagung, die nicht nur Arbeitsplätze gefährden, sondern auch die Qualität der Dienstleistungen verschlechtern und die notwendigen Investitionen in das Schienennetz behindern würden. „Eine Aufspaltung würde nur dem privaten Kapital nutzen und die Interessen der Beschäftigten und der Allgemeinheit vernachlässigen“, so der EVG-Vorsitzende weiter.
Unterstützt von internationalen Transportgewerkschaften betonte die EVG auf dem ITF-Kongress, dass die Deutsche Bahn als ein integrierter, öffentlicher Konzern erhalten bleiben muss. Die Gewerkschaft fordert stattdessen eine stärkere Investition in die Infrastruktur und eine Reform, die die Deutsche Bahn fit für die Zukunft macht, ohne sie zu privatisieren.
EVG fordert: Deutsche Bahn erhalten und stärken
Die EVG sieht in der Deutschen Bahn einen entscheidenden Faktor für die Verkehrswende in Deutschland und Europa. „Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, dass die Deutsche Bahn auch in Zukunft als integrierter Konzern bestehen bleibt“, bekräftigte die EVG auf dem Kongress. „Denn nur so können wir Arbeitsplätze sichern, den Bahnverkehr für alle zugänglich machen und die Mobilitätswende erfolgreich umsetzen.“