Treibhausgas-Minderung in der Bestandsflotte soll belohnt werden
Wien (OTS) – „Nachhaltig erzeugte, regional verfügbare Biokraftstoffe sind in Österreich seit 2005 erfolgreich im Einsatz. Die heimischen Biokraftstoffe erzielen Bestnoten betreffend Treibhausgasemissionsreduktion, ersetzen zigtausende Tonnen fossile Kraftstoffe und erhöhen die Energieversorgungssicherheit deutlich. Diese positiven Wirkungen müssen sich auch für die Anwender lohnen. Daher braucht es eine entsprechende Berücksichtigung der Biokraftstoffe im Rahmen der steuerlichen Instrumente“, fordert Johannes Schmuckenschlager, Obmann der Plattform Erneuerbare Kraftstoffe (PEK) zur Diskussion um die CO2-Bepreisung.
Seit Einführung der Biokraftstoffbeimischung konnten in Österreich durch deren Einsatz nachweislich und zertifiziert mehr als 25 Mio. t CO2-Äquivalente eingespart werden. Anders gesagt, hätte der Verkehrssektor diese Menge, die ziemlich genau dem Treibhausgasausstoß des Sektors im Jahr 2019 entspricht, zusätzlich als fossile Emissionen in die Luft geblasen, gäbe es das Instrument der Beimischung nicht. Um die Verkehrswende zu schaffen, müssen die fossilen Kraftstoffe schließlich gänzlich aus dem System verschwinden. Gemäß dem Motto „Ergänzen, nicht ersetzen“ braucht es dazu vor allem für die Bestandsflotte so viel Biokraftstoffe wie möglich und so schnell wie möglich. Ein konsequenter Schritt in diese Richtung ist nach der erfolgreichen Einführung von E10 in diesem Frühjahr, die Anhebung der Beimischung bei Dieselkraftstoffen auf 10%, in Portugal ist beispielsweise „EcoDiesel B15“ an öffentlichen Tankstellen erhältlich (Foto). Die zielstrebige Forcierung der Reinverwendung von Biokraftstoffen, wie beispielsweise B100, in geschlossenen Flotten könnte die Effekte zusätzlich multiplizieren.
Für das Erreichen der ambitionierten Klimaziele 2030 im Verkehrssektor sind jedenfalls auch finanzielle Anreizsysteme in Betracht zu ziehen. Aktuell sind die Anteile biogener Komponenten in Kraftstoffen im Rahmen der CO2-Bepreisung nur starr, d.h. mit fixen Steuersätzen entsprechend der prozentuellen Beimischung, berücksichtigt. Zudem sind nicht alle an der Zapfsäule verfügbaren Mischungen entsprechend abgebildet, für E10 gibt es noch keinen entsprechenden Steuersatz.
Klimafreundliche Kraftstoffnutzung belohnen
„Im Sinne der positiven Wirkungen für die Umwelt ist dies schnellstmöglich zu korrigieren. Darüber hinaus soll ein flexibler Ansatz zur Forcierung der Biokraftstoffnutzung in geschlossenen Flotten eingeführt werden. Je höher der Biokraftstoffanteil, desto geringer die anzulegende CO2-Steuer. So würde sich die Nutzung klimafreundlicher Kraftstoffe vor allem für die Österreicherinnen und Österreicher lohnen. Die Erhöhung der Biokraftstoffnutzung könnte so der Anhebung der CO2-Steuer entgegenwirken. Dieses Duett aus ökologischen Effekten und wirtschaftlichen Anreizen bringt uns einen großen Schritt weiter in Richtung Klimaziel und macht uns und die regionale Wirtschaft widerstandsfähiger gegen Energieversorgungskrisen“, so Schmuckenschlager abschließend. (Schluss)
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