Herbst und Winter 2024/25 stehen in der Kunsthalle Krems im Zeichen der Fotografie. Zwei Ausstellungen widmen sich parallel diesem Medium, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Anna und Bernhard Blume verfolgten in ihren Arbeiten einen performativen Ansatz. Ihre großformatigen Serien in Schwarzweiß setzen sich aus Szenen zusammen, die in detailliert inszenierten Rauminstallationen entstanden. Gabriele Engelhardt verknüpft in ihren Arbeiten Fotografie mit Bildhauerei. Die Aufnahmen fügt sie digital zu skulpturalen Bildern zusammen, die Fotos wirken dadurch nicht mehr zweidimensional, sondern erhaben.
Florian Steininger, künstlerischer Direktor der Kunsthalle Krems: „Mit Anna & Bernhard Blume und Gabriele Engelhardt legt die Kunsthalle Krems den Fokus auf die Fotografie. Einander ergänzend repräsentieren die Ausstellungen die Vielfalt der Gattung in zwei unterschiedlichen Zeitperioden. In beiden Fällen vermittelt sich das Medium in monumentalen Tableaus. Bei den Blumes durch performative, dynamische Bildwelten und bei Engelhardt durch skulptural anmutende Bergformationen aus Schrottmaterial.“
Umfassende Retrospektive: Anna & Bernhard Blume
Das deutsche Künstler:innenpaar Anna (1936-2020) und Bernhard Blume (1937-2011) definierte mit seiner gemeinsamen künstlerischen Praxis zwischen den 1970er- und den frühen 2000er-Jahren die Fotografie neu. Mit humorvoller Subversion, kritischer Schärfe und performativen Bildinszenierungen hinterfragten die Blumes die bürgerlichen Ordnungen der Nachkriegsgeneration. Die Arbeiten gehen weit über die dokumentarische Fotografie hinaus und thematisieren gesellschaftspolitische Fragen in provokanten Bildserien.
Die Kremser Ausstellung umfasst groß- und mittelformatige Schwarzweißserien wie Küchenkoller (1985), Vasenextase (1987) und Wahnzimmer (1984) sowie experimentelle Polaroidserien.
Andreas Hoffer, Kurator: „Anhand der Werke von Anna und Bernhard Blume ist der kenntnisreiche Umgang mit den Möglichkeiten der analogen Fotografie erlebbar. Schon in den frühen 1980er-Jahren entstehen ihre großformatigen Fotoserien, die einen wesentlichen Schritt in der Entwicklung der künstlerischen Fotografie setzen. In ihren performativen, raumbezogenen Bildinszenierungen behandeln sie zudem auch heute noch aktuelle gesellschaftspolitische Themen.“
Vom Menschen geschaffene Landschaften: Gabriele Engelhardts „Kremser Berge“
Die deutsche Künstlerin Gabriele Engelhardt zeigt in ihren Fotoserien vom Menschen geschaffene Landschaften. In ihrer Kremser Berge-Serie interpretiert sie Berge nicht als Gebirge im eigentlichen Sinne, sondern als Anhäufungen von Material wie Metallabfall oder Baurohstoffe. Jedes einzelne Bild besteht aus bis zu 300 Aufnahmen ein- und desselben Motivs, die Engelhardt digital collagiert und damit den Eindruck der Dreidimensionalität erzeugt. Die Berge wirken dadurch erhaben und wie solitäre Skulpturen. Die Serie entstand 2022 im industriellen Umfeld des Donauhafens Krems während Engelhardts Stipendienaufenthalts bei AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich.
Gabriele Engelhardt, Künstlerin: „Man könnte meinen, dass meine Arbeiten dokumentarische Aufnahmen wären, so ist es aber nicht. Ich knete, schleife und modelliere die Bilder hinterher, um eine fotografische Skulptur daraus zu machen.“
ANNA & BERNHARD BLUME. KOMPLIZENSCHAFT (A=B)
und
GABRIELE ENGELHARDT. KREMSER BERGE
12.10.2024 – 16.03.2025
www.kunstmeile.at/ausstellungen/anna-und-bernhard-blume
www.kunstmeile.at/ausstellungen/gabriele-engelhardt
Eröffnung: FR 11.10.2024, 19.00 Uhr
Kunsthalle Krems, Museumsplatz 5, 3500 Krems an der Donau
Pressebilder zu Anna & Bernhard Blume
Pressebilder zu Gabriele Engelhardt
Fotos zur Eröffnung (online am 12.10.2024 ab 12 Uhr)