Alpbach, 22. August 2024 – Beim bereits siebenten „Industrie 4.0-Praxisfrühstück“ der Plattform Industrie 4.0 Österreich, das gemeinsam mit der Standortagentur Tirol, EIT Manufacturing, Siemens und Microsoft veranstaltet wurde, nahmen heute rund 130 Interessierte aus der heimischen Industrie und Wirtschaft teil: Ganz oben auf der Agenda standen dabei Use Cases zu wettbewerbsrelevanten Themen wie Digitaler Produktpass, automatische Roboterprogrammierung, KI-Anwendungen zur Energieverbrauchsminimierung und Produktionsoptimierung. Mit EDIH-AI5production und datahub.tirol wurden zudem zwei Vorzeigebeispiele vorgestellt.
Den Anfang machten Michael Heiss und Roland Laucher (beide Siemens AG Österreich): Anhand des Digitalen Produktpasses erklärten sie, wie Unternehmen Anforderungen des European Green Deal dazu nutzen können, aus einer lästigen Gesetzeserfüllung einen attraktiven Wettbewerbsvorteil zu erreichen – und damit zur grünen Transformation beizutragen.
Es folgten Christof Eberst (Convergent IT) und Aleksandar Stanojevic (voestalpine BÖHLER Aerospace), die die Umsetzung der automatischen Roboterprogrammierung bei voestalpine BÖHLER vorstellten und erläuterten, welche Herausforderungen eine Zusammenarbeit zwischen Scale-ups und etablierten Herstellern mit sich bringen kann.
Der dritte Use Case drehte sich um den Einsatz von Generativer KI in einer autonomen Fabrik: Daniel Schuck und Erich Gatterer (Andritz) und Christian Schwab (Microsoft) zeigten, wie mittels des METRIS-Copiloten Produktionsausfallzeiten verkürzt, sowie die Maschinenwartung verbessert werden können und welche Rolle vertrauenswürdige Datenökosysteme dabei spielen.
Wie durch KI manuelle Optimierungen in der chemischen Produktion verbessert oder gar erst möglich werden und wie dadurch der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden kann, wurde mit dem Use Case von Maximilian Scherr (Arthur D. Little) anschaulich präsentiert.
Im Rahmen des European Digital Innovation Hub (EDIH) AI5production werden produzierende Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützt. Franz Sümecz (TU Wien) informierte über die Erfolgsgeschichte von RK Metalltechnik, wo dank eines Spatial-Augmented-Reality-Systems – dabei werden reale und virtuelle Objekte kombiniert – die Effizienz beim Entladen von Blechteilen verbessert werden konnte.
Abschließend berichtete Fritz Fahringer (Standortagentur Tirol) über Neuigkeiten aus dem datahub.tirol, der als erster regionaler Data Space Europas gilt: Im Mittelpunkt stand dabei das Projekt INNERGY, das die Wärmeversorgung in Tirol durch innovative Technologien und Konzepte auf 100 Prozent erneuerbare Energien umstellen will.
„Das ‚Industrie 4.0-Praxisfrühstück‘ hat auch heuer wieder eindrucksvoll bewiesen, wie essenziell der Austausch über konkrete Anwendungsfälle für die digitale und grüne Transformation in der Produktion ist. Besonders im Fokus standen dieses Mal KI-Anwendungen und die Frage, wie diese zur Nachhaltigkeit in der Industrie beitragen können. Mit hochkarätigen Speakern, einer breiten Palette an praxisorientierten Beispielen und nicht zuletzt dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit der Standortagentur Tirol konnten wir das Interesse weiter steigern – bei der inzwischen siebenten Ausgabe dieses Formats durften wir rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen“, freut sich Plattform Industrie 4.0 Österreich-Geschäftsführer Roland Sommer.
Über die Plattform Industrie 4.0 Österreich
Die Initiative hat sich seit ihrer Gründung 2015 durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gemeinsam mit den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden zu einem etablierten Kompetenzträger zum Thema Industrie 4.0 entwickelt. Der Verein setzt Aktivitäten, um eine dynamische Entwicklung des österreichischen Produktionssektors zu sichern, Forschung, Innovation und Qualifikation zu forcieren und zu einer qualitätsvollen Arbeitswelt sowie zu einem hohen Beschäftigungsniveau beizutragen. Das Ziel ist, die neuen technologischen Entwicklungen und Innovationen der Digitalisierung bestmöglich für Unternehmen und Beschäftigte zu nutzen und den Wandel für die Gesellschaft sozialverträglich zu gestalten. Weitere Informationen unter www.plattformindustrie40.at