Am 6. und 7. November 2024 ging der 2. Österreichische Kompostkongress in Wieselburg (NÖ) erfolgreich über die Bühne.
Der vom Kompost & Biogas Verband Österreich organisierte Fachkongress versammelte die österreichische Kompostszene und bot allen TeilnehmerInnen die Möglichkeit zu wichtigen Fachthemen auf dem aktuellen Wissensstand zu bleiben und einen hervorragenden Rahmen zum Gedankenaustausch und Netzwerken.
Bundesministerin Leonore Gewessler hob in ihrer Videobotschaft zur Eröffnung hervor, dass die Kompostbranche einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz leistet. Am Ende ihrer Rede sprach die Bundesministerin einen Dank an alle KompostproduzentInnen für Ihren wichtigen Beitrag in der Kreislaufwirtschaft, durch die Rückführung von organischer Masse und Nährstoffen in unsere Böden aus.
Die Eröffnungsreden von Bundesobmann Hubert Seiringer und Bauernbundpräsidenten NR Georg Strasser motivierten mehr denn je sich für gute Kompostqualitäten einzusetzen. Paul Zarzer, vom Land ÖO, leitete die fachlichen Vorträge zu neuen Gesetzen und Normen im Kompostsektor ein.
Rechtliche Neuerungen stellen immer auch besondere Herausforderungen aber auch neue Chancen dar. Einen besonderen Meilenstein für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist dabei die Novelle der Kompostverordnung. Mag. Maria Amon vom Bundesministerium für Klimaschutz stellte dem Publikum die dringend erforderlichen neuen Rahmenbedingungen für die Kompostierung vor. Dabei zeigte sich, dass nach über 20 Jahren vor allem eine Anpassung an den Stand der Technik unerlässlich ist.
Die folgende Session widmete sich ganz den Themen: Maßnahmen zur Verbesserung der Bioabfallqualität und Sammlung, sowie der Reduktion von Mikroplastik.
Am späten Nachmittag ging es spannend weiter mit Vorträgen zum Thema Kompost als Kohlenstoffspeicher. Vor allem auf das Thema Humusaufbau und Kohlenstoffbindung wurde beim diesjährigen Kongress ein besonderes Augenmerk gelegt. Aufgrund der steigenden Temperaturen durch den Klimawandel, den abnehmenden Niederschlägen im Sommer und den zunehmenden Extremwetterereignissen nimmt auch das Produktionsrisiko der Landwirtschaft zu. Die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit durch ein nachhaltiges Humusmanagement gewinnt daher immer mehr an Bedeutung und speziell die Kompostbranche leistet dafür einen wertvollen Beitrag. Noch immer gelangt zu viel Biobabfall in die Restmülltonne und geht so für den Humusaufbau unserer Böden verloren. Best-Practice-Beispiele zeigten wie die Bioabfallsammlung verbessert werden kann.
Die Abendveranstaltung wurde von Vizepräsidentin Andrea Wagner, LK NÖ eröffnet. „Schon alleine aufgrund der wertvollen Nährstoffe muss Kompost wieder auf unsere Wiesen und Felder kommen. Die aktuelle Situation am Düngemarkt zeigt die Wichtigkeit der Komposte. Viele Kompostierer sind auch Landwirte und diese leisten durch Humusaufbau und -erhalt einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und dieser wird uns in Zukunft mehr denn je fordern.“
, so Wagner.
Am zweiten Tag der Veranstaltung lag der Schwerpunkt auf der Langzeitwirkung von Kompost beim Einsatz in der Landwirtschaft. Bei den Praxisversuchen wurde eindrucksvoll aufgezeigt, dass Kompost die Bodeneigenschaften wie das Wasserrückhaltevermögen und die Porosität enorm verbessert. Zum Abschluss berichteten auch erstmalig Praktiker über ihre Erfahrungen und gaben dem Publikum Einblicke in ihre Arbeit.
Der Kongress wurde unterstützt von: Land NÖ, Wirtschaftskammer NÖ, GVU Scheibbs, ÖGUT, VHE Verband der Humus- und Erdenwirtschaft e.V., ECN (European Compost Network), Humus Bewegung, bündnis mikroplastikfrei, VÖA, ARGE AWV Österreich und der BOKU.
Wir bedanken uns bei allen TeilnehmerInnen und AusstellerInnen, insbesondere bei unseren Premiumpartnern: Müller Abfallprojekte GmbH, FB Ketten HandelsgmbH, IFE Aufbereitungstechnik GmbH, AGROLAB GmbH, MG Handel GmbH und Komptech GmbH.
Die Veranstaltung stand auch in diesem Jahr unter dem Prädikat „Sauberhafte Feste“ in Kooperation mit dem Land NÖ.