Jugend Eine Welt zum Welttag des afrikanischen Kindes | Neues Kinderschutzzentrum in Lagos bietet Unterkunft und Ausbildung
Viele der jungen Menschen wandern in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die großen Städte ab. Dort erwartet sie aber ein täglicher Überlebenskampf. Sie leben und arbeiten oft unter prekären Bedingungen auf der Straße. Allein in Lagos – mit knapp 15 Millionen EinwohnerInnen die größte Stadt Nigerias – soll es mindestens 100.000 Straßenkinder geben. Mit unseren Partnern vor Ort versuchen wir Projekte umzusetzen, die Kindern und Jugendlichen in einem sicheren Umfeld Bildung ermöglichen
und Zukunftschancen bieten
Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt
Wien (OTS) – Anlässlich des „Welttages des afrikanischen Kindes“, der diesen Donnerstag – den 16. Juni 2022 – bereits zum 32. Mal stattfindet, betont Österreichs Hilfsorganisation Jugend Eine Welt erneut den Faktor Bildung als unerlässlich, damit Kinder und Jugendliche der oft über Generationen hinweg vererbten Armut erfolgreich in ein besseres Leben entkommen können.
Jugend Eine Welt folgt dabei dem 3-teiligen Bildungsansatz von Don Bosco: Schulbildung, Berufsausbildung und Herzensbildung. Unter dem Motto „Bildung überwindet Armut“ fördert Jugend Eine Welt, gemeinsam mit seinen ProjektpartnerInnen, seit mittlerweile 25 Jahren in über 130 Ländern des Globalen Südens qualitätsvolle Schul- und Ausbildungsprojekte für Kinder und Jugendliche, die auf Grund ihrer sozialen Situation keine oder nur rudimentäre Bildung erhalten würden.
13 Millionen Kinder besuchen in Nigeria keine Schule
Seit über zwei Jahrzehnten unterstützt Jugend Eine Welt in Afrika zahlreiche Projekte. Nigeria ist mit rund 220 Millionen EinwohnerInnen das bevölkerungsmäßig größte Land des Kontinents. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF können über 13 Millionen Kinder in dem westafrikanischen Staat jedoch nach wie vor keine Schule besuchen. „Viele der jungen Menschen wandern in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die großen Städte ab. Dort erwartet sie aber ein täglicher Überlebenskampf. Sie leben und arbeiten oft unter prekären Bedingungen auf der Straße. Allein in Lagos – mit knapp 15 Millionen EinwohnerInnen die größte Stadt Nigerias – soll es mindestens 100.000 Straßenkinder geben. Mit unseren Partnern vor Ort versuchen wir Projekte umzusetzen, die Kindern und Jugendlichen in einem sicheren Umfeld Bildung ermöglichen und Zukunftschancen bieten
“, so Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt.
Kinderschutzzentrum als Ort der Ausbildung
Der Bau eines neuen Kinderschutzzentrums in Nigerias größter Stadt Lagos ist eines dieser Projekte. Eine bereits im Jahr 2018 geschaffene Anlaufstelle für Kinder, die oft vor häuslicher Gewalt, Missbrauch, Armut bzw. zerrütteten Familienverhältnissen geflüchtet und nun an ihrem neuen „Wohn- und Arbeitsplatz Straße“ zahlreichen weiteren Gefahren wie Kriminalität, Zwangsprostitution und Menschenhandel schutzlos ausgeliefert sind, wird mit der Unterstützung von Jugend Eine Welt nun zu einem großen Kinderschutzzentrum ausgebaut. Dieses „Child Protection Center“ bietet künftig rund 100 Kindern eine Unterkunft. Demnächst sollen Jugendliche dort eine Ausbildung in den Bereichen Schneiderei, Solar- und Elektrotechnik, Frisör- und Barbierhandwerk, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Handy-Reparatur oder Seifenproduktion absolvieren.
„Nigeria könnte ein reiches Land sein, wenn es über mehr Humankapital und bessere Institutionen verfügen würde“ – zu diesem Schluss kommt Univ.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang Lutz in einem aktuellen Dossier, das 2021 von der Yidan Prize Foundation in Zusammenarbeit mit dem Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital in Auftrag gegeben wurde und dieser Tage als deutschsprachige Ausgabe von Jugend Eine Welt in Österreich publiziert wird. Demnach haben 43 Prozent der erwachsenen Frauen Nigerias noch nie eine Schule besucht. Bei den jungen Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren ist dieser Anteil zwar zurückgegangen, liegt aber immer noch bei 21 Prozent.
24. Juni | Festveranstaltung zu „25 Jahre Jugend Eine Welt“
Weitere Details aus dem Dossier präsentiert Wolfgang Lutz, seit 2019 Professor am Institut für Demografie der Universität Wien, Gründer des „Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital“ und u.a. Direktor des Instituts für Demografie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, als Keynote-Speaker bei der Festveranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum von Jugend Eine Welt am 24. Juni 2022 in der Tschauner Bühne in Wien-Ottakring. Dort wird der Sozialwissenschaftler und Demograf zum Thema „Bildung – Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung“ referieren.
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000
Weitere Infos: www.jugendeinewelt.at
Rückfragen & Kontakt:
Mag. Thomas Zach MA
Jugend Eine Welt | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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